Bei der Immunisierung von Ureinwohnern sind medizinische Teams in einigen indigenenen Dörfern Brasiliens auf heftigen Widerstand gestoßen. Evangelikale Missionare schüren Ängste vor dem Impfstoff gegen das Corona-Virus, mit Verschwörungstheorien wird die Impfung indigener Völker sabotiert. Im Indigenen-Reservat von São Francisco im Bundesstaat Amazonas haben Dorfbewohner Gesundheitspersonal mit Pfeil und Bogen empfangen, die Indigenen konnten nicht geimpft werden. „Es passiert nicht in allen Dörfern, nur in solchen mit Missionaren oder evangelikalen Kirchengemeinden. Dort wollen Pastore die Menschen davon überzeugen, den Impfstoff nicht zu erhalten. Sie würden sich sonst in einen Alligator verwandeln….“, erklärt Claudemir da Silva, Führer der indigenen Gemeinschaft der Apurinã.
Stammesführer beschuldigen den rechtsextremen brasilianischen Präsidenten Jair Messias Bolsonaro und einige seiner begeisterten Anhänger in der evangelikalen Gemeinschaft, die Skepsis gegenüber Coronavirus-Impfstoffen geschürt zu haben. „Religiöse Fundamentalisten und evangelikale Missionare predigen gegen den Impfstoff“, so Dinamam Tuxá, Leiter der APIB, Brasiliens größter indigener Organisation. Viele Pastoren der städtischen evangelischen Megakirchen Brasiliens fordern Anhänger allerdings dazu auf, sich impfen zu lassen. „Leider verbreiten einige Pastoren, denen es an Weisheit mangelt, Fehlinformationen an unsere indigenen Brüder“, betont Pastor Mario Jorge Conceição von der „Vollversammlung Gottes“ in Manaus, der Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas.
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