EinDollarBrille in Südamerika

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Die 72-jährige Susana Maciel aus dem brasilianischen Amazonasgebiet freut sich über ihre EinDollarBrille (Foto: Martin Aufmuth/OneDollarGlasses)
Datum: 12. Februar 2021
Uhrzeit: 19:30 Uhr
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Autor: Redaktion
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Gemäß einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO gibt es auf der Welt mehr als 950 Millionen Menschen, welche unter einer Fehlsichtigkeit, die behebbar ist, leiden. Diese Menschen können sich jedoch keine herkömmlichen Brillen oder Brillengläser leisten. Darunter leiden dann solche Menschen häufig während ihres ganzen Lebens. Das Problem für die Kinder ist hier, dass sie nicht richtig lernen können und die erwachsenen Personen finden dadurch oft keinen qualifizierten Arbeitsplatz.

EinDollarBrille e.V.

Von Martin Aufmuth wurde die „EinDollarBrille e.V.“ im Jahr 2012 gegründet, um für das oben geschilderte Problem eine Lösung zu finden. Von ihm wurde eine leichte, stabile sowie günstige Brille entwickelt, welche vor Ort (direkt, dort, wo eine solche Brille benötigt wird) auf einer einfachen Biegemaschine hergestellt werden kann. Ebenso werden von dieser Organisation in den Projektländern Fachkräfte ausgebildet, die dann die Herstellung sowie den Vertrieb dieser EinDollarBrille übernehmen. Dadurch entstehen dann zusätzlich neue Arbeitsplätze. Außerdem ist von der Organisation EinDollarBrille e.V. ein Ausbildungsprogramm mit der Bezeichnung „Best-Spherical Correction“, das über ein Jahr geht, entwickelt worden.

Die Zielsetzung hier ist eine weltweite Versorgung mit günstigen, jedoch sehr hochwertigen und robusten Brillen, welche individuell angepasst werden können. Dabei wurden weltweit mit einem Schwerpunkt in Südamerika bereits über 260.000 Menschen mit einer solchen Brille versorgt. Ebenso hat die Organisation bereits mehrere hundert Arbeitsplätze dadurch ins Leben gerufen.

Die Entstehungsgeschichte

Vor ungefähr 10 Jahren begann Martin Aufmuth (gelernter Fernseh- und Radiomechaniker) mit der Entwicklung der EinDollarBrille sowie die Entwicklung und Herstellung der dazu erforderlichen Werkzeuge. Im Frühjahr 2010 wurden von ihm 2 Gebrauchsmuster angemeldet. Mitte 2012 wurde dann von Martin Aufmuth der Verein EinDollarBrille e.V. gegründet. Heutzutage gibt es hier mehr als 25 hauptamtlich tätige Personen sowie mehr als 300 Menschen, welche in Deutschland, in der Schweiz sowie in den USA ehrenamtlich für den Verein aktiv sind. Wie bereits erwähnt, erhalten mehr als 220 Personen durch ihre Mitarbeit in dieser Organisation ein sicheres Einkommen. Mit Hilfe von Spenden aus den In- und Ausland wird der Verein unterstützt.

Der Schwerpunkt Südamerika

Der Verein ist sowohl in Afrika, in Asien als auch in Südamerika aktiv. Dabei bildet gerade Südamerika einen Schwerpunkt. In den nachfolgenden Beispiel-Berichten aus einigen Ländern in Südamerika wird die dortige Tätigkeit sichtbar.

Der Verein ist in zum Beispiel auch schwerpunktmäßig in Südamerika in Brasilien stark aktiv. In Brasilien (eines der größten Länder in Südamerika) ist hier beispielsweise ein starkes Netzwerk in der Wirtschaft und Politik vorhanden. Dadurch werden dem Team von dem Verein auch Möglichkeiten für die Integration der EinDollarBrille in vorhandene Verkaufsflächen ermöglicht. Die in Brasilien ausgegebenen Brillen haben zum Beispiel im Jahr 2019 die Zahl von 13.000 überschritten und seit dem Bestehen der Organisation in Brasilien sind es ungefähr 50.000 Menschen, die mit solchen Brillen in dem Land versorgt worden sind.

In Peru werden von dem Verein Augencamps durchgeführt. Von dort aus erfolgt die Versorgung der Menschen mit der EinDollarBrille. In Peru erfolgt eine finanzielle Zusammenarbeit mit der Schweizer Dieter Kathmann-Stiftung.

In Bolivien sind seit dem dortigen Projektstart mehr als 45.000 Menschen mit Brillen versorgt worden. Hier kommen Augencamps mit einer mobilen Augeneinheit in den Armenvierteln sowie in den abgelegenen Regionen zum Einsatz. Der Hauptstandort in Bolivien befindet sich in Santa Cruz. Dort sind auch das Zentrallager sowie die Herstellung der Brillen für ganz Südamerika vorhanden.

Über Bolivien sowie mit dem dortigen Partner des Vereins, Hi-Bolivia, wird eine Expansion nach Kolumbien vorangetrieben. Hier möchte der Verein in dem nach wie vor vom Bürgerkrieg und an deren Folgen leidenden Landes auch den Bedarf in den Außenbezirken der großen Städte sowie in abgelegenen Regionen durch die Versorgung mit Brillen sicherstellen. Dafür erfolgt hier eine Unterstützung des Vereins durch den Rotary-Club in Deutschland, der dann gemeinsam mit seiner Partner-Organisation in Kolumbien dort ein Gesuch für einen Global Grant in der Größenordnung von ungefähr 150.000 US-Dollar eingereicht hat. Mit Hilfe dieses Geldes soll dann die Ausbildung von lokalen Teams sowie die Ausstattung von Minibussen für die Untersuchung der Patienten und Patientinnen finanziert werden.

Gute Erfahrungen mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen

Viele ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kommen zum Teil in Deutschland auch aus Management-Positionen und haben bereits das eine oder andere Projekt durchgeführt. Diese Erfahrung sowie das zum Teil vorhandene Fachwissen bei juristischen Fragen oder im IT-Bereich helfen dann dem Verein weiter, wenn es um Vertragsabschlüssen mit Projektpartnern in den jeweiligen Ländern geht.

Auszeichnungen

In den letzten Jahren haben sowohl der Gründer, Martin Aufmuth, als auch seine Mitarbeiter zahlreiche Preise erhalten. Dazu gehören zum Beispiel im Jahr 2017 die Bayerische Staatsmedaille für Soziale Verdienste, den Tech Award aus Kalifornien (San Jose) im Jahr 2015 oder den Sonderpreis des Vereins Medizin und Gesundheit aus Erlangen im Jahr 2014.

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