Während des Einsatzes der Militärpolizei ist am Montag (22.) in Campinho in der Nordzone von Rio de Janeiro der 14-jährige Teenager Ray Pinto Faria getötet worden. Die Familie beschuldigt Angehörige der „Policia Militar“, den Jugendlichen hingerichtet zu haben. Laut Antônio Carlos, Präsident der Nichtregierungsorganisation „Rio de Paz“, wurden im Bundesstaat zwischen 2007 und 2021 insgesamt 81 Kinder im Alter von 0 bis 14 Jahren durch eine Streukugel getötet. „Immer wenn ein Junge oder ein Mädchen auf so banale und abscheuliche Weise stirbt, denken wir, dass sich alles ändern wird – aber es tut sich nichts. Der Grund dafür ist, dass diese Kleinen in Gemeinschaften leben, deren Bewohner von den Behörden und einem großen Teil der Gesellschaft als tötungsfähig angesehen werden“, so Carlos.
Maßnahmen, die nach seinen Worten Leben retten würden, werden nicht umgesetzt. „Diese Tragödien würden nicht mehr passieren, wenn die Waffen nicht in die Hände von Kriminellen gelangen würden und wenn ein Teil der Gesellschaft aufhören würde, den Krieg zu feiern. Unsere Polizei muss verstehen, dass bei einem Polizeieinsatz die Erhaltung des Lebens der Bewohner von Favelas wichtiger ist, als die Festnahme des Banditen. Jetzt bleibt wieder einmal nur die Frage: Was wird sich ändern? Was haben die Behörden für die Familie der Anfang des Monats getöteten Ana Clara getan und was werden sie für die Familie von Ray tun?“
Nicht hingerichtet muss es heißen.
Der Begriff hing e r i c h t e t setzt irgend eine Art von gerichtlichem Urteil, sei es auch ein Unrechtsurteil voraus.
Nichts dergleichen ist jedoch hier einschlägig.
Es muss einfach nur heißen e r m o r d e t!
Nicht unübliches in und durch sog. „Polizeikreise“ in ganz Lateinamerika, insbesondere in Venezuela, Kolumbien, Brasilien, Argentinien, Chile.