Verteidiger des Amazonas: Indigene Führer in Peru ermordet

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Herasmo García Grau, Verteidiger der Mesnchenrechte und Führer des Volkes der Cacataibo, wurde entführt und gefoltert (Foto: Twitter)
Datum: 28. Februar 2021
Uhrzeit: 12:43 Uhr
Ressorts: Natur & Umwelt, Peru
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Im südamerikanischen Land Peru sind zwei indigene Führer ermordet worden. Herasmo García Grau, Verteidiger der Mesnchenrechte und Führer des Volkes der Cacataibo, wurde entführt und gefoltert. Der Umweltschützer Yenser Ríos wurde ebenfalls von einem kriminellen Netzwerk getötet, das mit Drogenhandel, Holzeinschlag und Landhandel verbunden ist. Im November vergangenen Jahres reisten mehrere indigene Anführer in die Hauptstadt Lima und baten um Garantien für die beiden Männder, die mit dem Tod bedroht wurden. Sie forderten Schtuz für die Verteidiger des Amazonas, fanden aber nur Gleichgültigkeit.

Herasmo (28.), Hüter des amazonischen Landes seiner Vorfahren, wurde in Ucayali von Kriminellen gefoltert und erschossen. Er hatte die Georeferenzierung und Aktualisierung seiner Gemeindetitel beantragt, aber nach Angaben der indigenen Gemeinschaft weigert sich die regionale Landwirtschaftsdirektion von Ucayali systematisch, diesen Prozess abzuschließen. „Eindringlinge und Drogenhändler nutzen dieses Gebiet als Transitroute für ihre illegalen Geschäfte. Herasmo war ihnen einen Dorn Auge“, so der Führer der Asháninka und Präsident der Regionalorganisation Aidesep-Ucayali (ORAU), Berlín Díquez.

Yenser Ríos wurde ebenfalls seit längerer Zeit bedroht, weil er sich gegen die illegale Abholzung wehrte. Bis zu seinem Tod hatte er sich für die Titulierung von Territorien eingesetzt, um deren rechtlichen Schutz zu gewährleisten und zu verhindern, dass illegale Holzfäller das Land kaufen oder eindringen und die indigenen Gemeinden verwundbar machen. „Wir sind die Beschützer der Umwelt“, bekräftigte Díquez zwei Tage bevor er getötet wurde.

In den letzten sieben Jahren wurden allein im Amazonasgebiet zwölf Umweltschützer ermordet. Vier von ihnen wurden während der Corona-Pandemie angegriffen: Arbildo Meléndez (Huánuco), ebenfalls vom Volk der Cacataibo; Gonzalo Pío (Junín), Lorenzo Wampagkit (Amazonas) und Roberto Carlos Pacheco (Madre de Dios). Die Gewalt gegen indigene Gemeinschaften hat sich im Jahr 2020 verschärft und die Pandemie ist zu einem bestimmenden Faktor geworden. Die von der Regierung angeordneten Restriktionen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen, waren ein Vehikel für kriminelle Organisationen, um indigene Territorien zu kontrollieren und ihre Führer zum Schweigen zu bringen.

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