„Vacunagate“ in Peru: Sinopharm spendete Hunderttausende US-Dollar

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Dem Bericht zufolge standen diese Lieferungen nicht im Zusammenhang mit der klinischen Studie, die "Sinopharm" in Peru durchführte (Foto: Marcelo Camargo/Agência Brasil)
Datum: 01. März 2021
Uhrzeit: 19:31 Uhr
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Autor: Redaktion
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Der in den „Vacunagate“ in Peru verwickelte chinesische Konzern „Sinopharm“ hat laut einem am Samstag (27.) veröffentlichten Bericht des Nachrichtenportals „Salud con Lupa“ von Ende August 2020 bis Januar 2021 mehr als 860.000 US-Dollar an das Gesundheitsministerium und die peruanische Universität „Universidad Peruana Cayetano Heredia“ (UPCH) gespendet. Nach Zollunterlagen, auf die das Portal Zugriff hatte, übergab das chinesische Labor beiden Einrichtungen mechanische Beatmungsgeräte, Sauerstoffkonzentratoren, Thermometer, Masken und Schutzanzüge, deren Wert sich auf 861.040 US-Dollar belief.

Dem Bericht zufolge standen diese Lieferungen nicht im Zusammenhang mit der klinischen Studie, die „Sinopharm“ in Peru durchführte. Diese erfolgten gestaffelt und die erste wurde am 31. August registriert. Zu diesem Zeitpunkt war noch kein Vertrag mit „Sinopharm“ über den Kauf von Impfstoffen gegen Covid-19 abgeschlossen. Das Abkommen wurde erst Anfang Januar unterzeichnet und die überwiegende Mehrheit dieser Lieferungen erfolgten vor der erwarteten Besiegelung der Vereinbarung. Deshalb wird in der Andenrepublik darüber spekuliert, dass es sich bei den Spenden um Bestechung handeln könnte. Dadurch könnte der Verkauf der 38 Millionen Dosen des Vakzins erleichtert worden sein – da bis dahin keinen Vertrag abgeschlossen war.

Die Person, die für die Genehmigung der Spenden verantwortlich war, war Berichten zufolge die damalige leitende Direktorin für pharmazeutische Produkte der Generaldirektion für Medikamente, Lieferungen und Drogen (Digemid), Sofía Salas Pumacayo. Laut „Salud con Lupa“ war Salas am Tag nach dem Bekanntwerden der Liste der Beteiligten an „Vaccinegate“, dem geheimen Impfskandal, von dem vor der offiziellen Impfkampagne hochrangige peruanische Beamte, darunter Ex-Präsident Martín Vizcarra (2018-2020), profitierten, von ihrem Amt zurücktrat. Der Name von Sofia Salas steht zudem auf der Liste der 470 Personen, die dank der zusätzlichen Charge von 3.200 Dosen – die Sinopharm nach Peru geschickt hatte – geimpft wurden.

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