Im südamerikanischen Land Kolumbien haben sich Demonstranten am Mittwoch (5.) zu neuen landesweiten Protesten versammelt. Mindestens 24 Menschen, darunter ein Polizist, sind seit Beginn der Proteste gestorben. Die UNO hat die Sicherheitskräfte aufgefordert, auf den Einsatz von Schusswaffen zu verzichten. Eine Reihe von Polizeistationen wurden in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá angegriffen, Bürgermeisterin Claudia López forderte die Hilfe der Armee an, um die Stationen zu bewachen und nannte die Gewalt „unzulässig“.
Die Polizei soll für mindestens 11 dieser Todesfälle verantwortlich sein, so Kolumbiens Ombudsmann. Mehr als 800 Menschen wurden bei Zusammenstößen zwischen der Polizei und Demonstranten verletzt, während mehr als 80 weitere als vermisst gemeldet werden. Laut der Stadtverwaltung von Bogotá wurden in der Nacht 25 Polizeikommandoposten angegriffen. „El Comando de Atención Inmediata“ (CAI) sind kleine Polizeistationen, die in verschiedenen Vierteln zu finden sind und oft nicht mehr als ein oder zwei Zimmer umfassen. Eine dieser Stationen wurde in Brand gesteckt und 15 Polizisten konnten den Flammen gerade noch entkommen. Es gibt auch belegte Berichte darüber, dass auf Polizisten geschossen wurde und dass sie von vermummten Menschen mit Messern angegriffen wurden.
Die Demonstrationen begannen am 28. April und richteten sich zunächst gegen die Steuerreform. Diese wird von der Regierung als Schlüssel zur Milderung der Wirtschaftskrise angesehen. Die Kundgebungen wurden von den größten Gewerkschaften organisiert, aber es schlossen sich auch viele Menschen aus der Mittelschicht an. Diese Gruppe befürchtet, dass die Änderungen sie in die Armut abrutschen lassen könnten. Fast die Hälfte der Bevölkerung des Nachbarlandes von Venezuela lebt heute in Armut, wobei die Ungleichheit durch die Corona-Pandemie noch verschärft wird. Der Vorschlag der Regierung hätte den Schwellenwert für die Besteuerung von Gehältern gesenkt, was jeden mit einem monatlichen Einkommen von 684 US-Dollar oder mehr betroffen hätte. Er hätte auch viele der derzeitigen Steuerbefreiungen für Privatpersonen abgeschafft und die Steuern für Unternehmen erhöht.
Am Sonntag kündigte Präsident Iván Duque an, dass er die geplante Reform zurückziehen wird. Doch das reichte nicht aus, um die Proteste zu stoppen, die sich zu einer breiten Forderung nach Verbesserungen des kolumbianischen Renten-, Gesundheits- und Bildungssystems entwickelt haben, sowie gegen das, was die Demonstranten als exzessiven Einsatz von Gewalt durch die Sicherheitskräfte bezeichnen. Ausartende Gewalt wird besonders aus der Stadt Cali in der Provinz Valle del Cauca, südwestlich von Bogotá, gemeldet. Das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen zeigte sich „zutiefst beunruhigt“ über die Gewalt gegen Demonstranten in der Stadt und klagte darüber, dass „die Polizei das Feuer auf Demonstranten eröffnete“.
Laut Experten tragen verschiedene Faktoren zu den Unruhen bei: Cali ist eine der gewalttätigsten Städte des Landes und besonders von einem jahrzehntelangen Konflikt betroffen, der von paramilitärischen Gruppen und Drogenhändlern geführt wird. Sie weisen auch auf die hohe Anzahl von Waffen in der Gegend hin. „Es gibt zivile Gruppen, die zur Deeskalation der Gewalt aufrufen“, so Katherine Aguirre, eine Menschenrechtsexpertin. „Aber wir haben auch Gruppen von Bürgern gesehen die angefangen haben, von ihren Häusern aus auf Menschen zu schießen“, fügt sie hinzu. Die Regierung hat die Gewalt auf linke Rebellen geschoben. Demnach wird der Konflikt von Mitgliedern der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) sowie von dissidenten Fraktionen der Farc-Guerillagruppe geschürt. „Die Gewalt ist systematisch, vorsätzlich und wird von kriminellen Organisationen finanziert“, bekräftigt Verteidigungsminister Diego Molano. Polizeibeamte bestätigen, dass sie in vielen Fällen angegriffen wurden, als sie versuchten „kriminelle Elemente“ daran zu hindern, Geschäfte zu plündern und Busse abzufackeln. In der Zwischenzeit kündigte Präsident Duque an, dass die Regierung zum nationalen Dialog bereit sei und ein „Raum zum Zuhören“ eingerichtet wird.
Der Präsident von Ecuador, Lenín Moreno, hat den venezolanischen Diktator Nicolás Maduro beschuldigt, hinter den Protesten in Kolumbien zu stecken. „Ecuadors Geheimdienste haben die grobe Einmischung der blutigen, korrupten Hände des Diktators Maduro in die Geschehnisse in Kolumbien entdeckt“, so Moreno während seiner Rede auf dem Forum zur Verteidigung der Demokratie in Amerika, das in Miami stattfand.
Zitat: Ecuadors Geheimdienste haben die grobe Einmischung der blutigen, korrupten Hände des Diktators Maduro in die Geschehnisse in Kolumbien entdeckt“.
DAS, sollte es der Wirklichkeit entsprechen, wundert mich nicht im Geringsten.
Solange es nicht durch anständige und halbwegs authentische Figuren und gesellschaftliche Umbrüche endlich gelingt, die hanebüchene, soziale Ungerechtigkeit, insbesondere die elende Korruption in Lateinamerika, halbwegs in den Griff zu kriegen, werden üble Rattenfänger, Demagogen und Despoten, wie HCF, Maduro u.a. Zeitgenossen, mit ihrem, von Cuba protegiert und inszenierten, stalinistischen PseudoSozialismus, ein ganz leichtes Spiel haben.
Wobei die Kehrseite der Medaille, in Form, z.B. eines Bolsonaro in Brasilien nun wahrhaftig auch keine Alternative darstellt.
Und das 1492 in Südamerika begonnene Elend nimmt weiter seinen Lauf und findet kein gutes Ende,…. was für ein Trauerspiel.
Dem stimme ich zu 100% zu!
Aber auch Dr. G. Reiter hat in einem Punkt Recht: Maduro ist keine Leuchte. Das war’s aber auch schon. Zu schreiben, daß die Hetze gegen den Verbrecher Maduro jetzt reicht, steht niemandem zu. Das hieße, anderen einen Maulkorb zu verpassen.
Der Rest der Kommentare des Herrn Reiter, na ja…! Die riechen doch sehr nach einem Troll in Dientste des Kremls. Und genau der Kreml der sagt übrigens auch Maduro seit einigen Jahren, was er zu tun und zu lassen hat. Dazu braucht er auch keine Leute zu sein.
Unübersehbar und durch zahlreiche Zeugenaussagen belegt ist, Moskau steht hinter allen großen Demonstrationen und Unruhen in Lateinamerika seit 2018. Außerdem (Ist jetzt ein anderes Thema. Die Berichterstattung hierzu ist ja generall auf dem Nullpunkt.) wenn man schon Kontakte nach Venezuela hat, dann weiß man auch, daß die Menschen dort am Corona Virus sterben, wie die Fliegen. Über 50 Personen aus unserem Bekanntenkreis sind tot, ganze Familien. In benachbarten Edificios stehen komplette Etagen leer, in denen keiner die Krankheit überlebt hat.
Dass Maduro keine Leuchte ist wissen wir, aber die ständige Hetze reicht jetzt! Jeder soll vor seiner eigenen Türe kehren! Besonders die Regierung der USA! Statt ständig zu sanktionieren, weil sie an die Resourcen Venezuelas ran wollen, sollten sie die Sanktionen aufheben, damit andere Staaten ungehindert helfen können. Und dieser leider senile Biden hat grade noch gefehlt, diese Niete! Jetzt ist mal genug mit den Lügen betreffend Maduro. Ich unterstütze seit vielen Jahren Venezolanische Familien sowie Flüchtlinge aus Venezuela in Kolumbien und Peru, aber auch Kolumbianer, das sind über 120 Personen. Südamerika ist schon von den Resourcen her unschlagbar, und wenn sich die Staaten zumindest zu 80% einig wären ein eigenes, gemeinsames Wirtschafts- und Währungs-System zu etablieren um sich gänzlich gegenüber dem Hegemon USA zu behaupten, dann würde sich vieles zum Piositiven wenden.Wobei Korruption natürlich ein gesondertes Thema wäre! Mit Biden sind die USA ohnehin im freien Fall! Ich kann nur sagen ‚Herrgott lass es Hirn regnen‘! Dr.G.Reiter – Zug/CH – Barcelona/E – Medellin/COL
Über Ihren „Beitrag“ ließe sich trefflich und ernsthaft diskutieren, allerdings haben Sei sich alleine mit Ihrer Aussage: „jetzt ist mal genug mit den Lügen betreffend Maduro“ selbst völlig als ernst zu nehmender Diskussionspartner disqualifiziert.
Was die Biden Administration mit den akt. Verbrechern in Venezuela an der Regierung und anderswo in Lateinamerika zu tun haben soll, erschließt sich hier auch nicht.
Un die Zustände in Venezuela beurteilen, dass traue ich mir als Venezolanischer Staatsbürger eher zu, als einem mit Verlaub „Schweizer Schlaumeier“.
Ich sehe auch nicht die USA mit Biden im freien Fall, wie Sie meinen, die müssen in der Tat jetzt erst einmal den gigantischen Haufen an radikalem Dreck wegräumen, welchen der Antidemokrat Trump und seine getreuen, sog. Republikaner hinterlassen haben.
Ich hatte es Ihnen schon einmal geschrieben, Sie sollten sich zunächst einmal mit dem Kern der Begrifflichkeiten und Zusammenhänge auseinandersetzen und diese auch verstehen.
Pues entonces, buenos dias.
S.g. Herr Sievers,
mag sein, dass Sie Venezolanischer Staatsbürger sind und ich kenne natürlich Ihren Hintergrund nicht, aber nach Ihrer Antwort auf meinen Beitrag zu schließen haben Sie sich sehr weit von der Realität in Südamerika entfernt. Ich selbst lebe seit 25 Jahren 6-7 Monate pro Jahr in Südamerike, vornehlich in Venezuela, aber auch in Kolumbien, Peru und Argentinien. Ich bewege mich bedingt durch meine Aktivitäten gleichermaßen in den Barrios als auch in der Mittel und Oberschicht. Ich vermute, dass Sie schon eine Ewigkeit nicht mehr in Ihrem Heimatland, geschweige denn in den anderen Staaten von América del Sur gewesen sind. Ich habe zudem einige Jahre in den USA gelebt und habe einen so denke ich ganz guten Überblick über die Wirtschaftliche und politische Situation.
Pero ….. mucho más importante es el diálogo y la visión de otras personas. Porque sólo a través del diálogo podemos avanzar e iniciar el cambio político y económico. En cuanto a Biden, mantengo mi afirmación. ¡Biden es como Clintons, un belicista y una marioneta del Estado Profundo! Trump ha sido el primer presidente en un siglo que no ha montado una guerra y, por tanto, se ha convertido en el enemigo declarado del Estado profundo. Trump volverá a hacer campaña en 2024. Si realmente gana, su limpieza de los Estados Unidos hará historia.
Con saludos cordiales Dr.G.R.