Brasiliens schlimmste Dürre seit zwei Jahrzehnten wird das größte Land Südamerikas dazu zwingen, stärker auf teure Wärmekraftwerke zu setzen. Laut dem Generaldirektor des nationalen Stromnetzbetreibers „Operador Nacional do Sistema Elétrico“ (ONS) soll dadurch die geringere Stromerzeugung aus Wasserkraft kompensiert werden. Nach Meinung von Luiz Carlos Ciocchi könnte dieses Szenario die Strompreise hoch halten, aber er sieht kein Risiko von Stromengpässen oder Rationierungen.
„Wenn wir die Pandemie nicht hätten und die Wirtschaft wachsen würde, hätten wir vielleicht schon letztes Jahr ein (Versorgungs-)Problem gehabt“, so Ciocchi gegenüber „Reuters“. Rund drei Viertel des brasilianischen Stroms wird von Kraftwerken erzeugt, die von fließendem Wasser angetrieben werden. Präsident Jair Messias Bolsonaro gab am Montag (10.) bekannt, dass Brasilien die schlimmste Wasserkrise in seiner Geschichte erlebe und warnte, dass dies große Probleme für die Stromerzeugung mit sich bringt.
„Wir haben Pech gehabt. Normalerweise fällt Regen von November bis März und dies war in diesem Jahr nicht der Fall. Der Niederschlag in weiten Teilen des Landes war so gering wie seit zwanzig Jahren nicht mehr“, so das Staatsoberhaupt der größten Volkswirtschaft Lateinamerikas vor Anhängern am Eingang des Präsidentenpalastes in Brasilia. Letzte Woche genehmigte der Überwachungsausschuss des Elektrizitätssektors zusätzliche Maßnahmen, um die Nachfrage zu decken, einschließlich zusätzlicher thermischer Erzeugung und dem Import von Energie aus Argentinien und Uruguay.
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