Blutige Anschläge überschatten die heutige Stichwahl um das Präsidentenamt in Kolumbien. Bei Anschlägen linker Rebellen sind heute mindestens 16 Menschen getötet worden. Nach Angaben des Verteidigungsministers erschossen Mitglieder der «Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens» (FARC) sieben Soldaten. Bei weiteren Kämpfen wurden sechs Guerillas erschossen, mehrere Personen auf beiden Seiten werden vermisst.
Sechs Rebellen der linksgerichteten Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) wurden in der Umgebung von Meta, im Südwesten des Landes nach der Bombardierung ihres Lagers durch die kolumbianischen Streitkräfte getötet. Die Region gilt als strategisch wichtig für den Anbau von Koka-Blättern und der Herstellung von Kokain.
In der Abteilung Norte de Santander wurden sieben Polizisten bei einem Angriff auf Rebellen der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) getötet. Das Fahrzeug der Polizei-Einheit fuhr auf ein Minenfeld und explodierte. Drei weitere Soldaten wurden bei einem Angriff der FARC in der Gemeinde Puerto Lleras getötet. Die Beamten wollten Wahlunterlagen transportieren und gerieten in einen Hinterhalt.
Trotz der Gewalt teilte Innenminister Fabio Valencia mit, dass der Wahltag im Vergleich zu anderen Wahlen friedlich und ruhig verläuft. Rund 400.000 Soldaten der kolumbianischen Streitkräfte sind in höchster Alarmbereitschaft, um Guerilla-Angriffe zu verhindern. Die Stichwahl zeichnet sich allgemein durch eine geringe Wahlbeteiligung aus. Die Behörden befürchten eine historischen Enthaltung von mehr als 50 Prozent, deren Ursachen sie auf starke Regenfälle in weiten Teilen Kolumbiens und der Fussball-WM in Südafrika zurückführen.