Das gigantische Wasserkraftwerk „Itaipu Binacional“ ist am Montag (17.) siebenundvierzig Jahre alt geworden. Das Kraftwerk ist ein Gemeinschaftsprojekt Paraguays und Brasiliens aus der Zeit der Militärdiktatur beider Länder und hat seit Beginn der Stromerzeugung fast 2,8 Milliarden Megawattstunden produziert. Dies ist genug, um den ganzen Planeten für fünfundvierzig Tage zu versorgen. Derzeit ist das Wasserkraftwerk für die Versorgung von elf Prozent von Brasilien und neunzig Prozent von Paraguay verantwortlich.
Im Laufe des Jahres werden auch die Schulden zum Bau von „Itaipu“ abbezahlt sein, was die Senkung des Energietarifs und einen noch größeren Beitrag des Wasserkraftwerks zur Entwicklung Brasiliens und Paraguays ermöglicht. „Mit der Begleichung der Schulden werden die Kosten für die Energieerzeugung gesenkt. Das wird auch die Senkung des Itaipu-Tarifs ermöglichen“, so der brasilianische Generaldirektor von Itaipu, General João Francisco Ferreira. „So können Brasilien und Paraguay mehr Investitionen anziehen und Arbeitsplätze für unsere Menschen schaffen.“ Ihm zufolge wird die Senkung des Tarifs wichtig für die Erholung der Wirtschaft sein.
Aber schon vor der Schuldentilgung hat das binationale Unternehmen mit der gigantischen Energieproduktion und den Investitionen in bauliche Maßnahmen zur Entwicklung Brasiliens und Paraguays beigetragen. Eine Reihe von Investitionen in soziale und ökologische Projekte wurden getätigt – vor allem in die Strukturierung von Arbeiten, die ein Erbe für die Bevölkerung darstellen und als wesentlich für die Verbesserung der Infrastruktur in beiden Ländern angesehen werden. Allein in Brasilien werden über 2,5 Milliarden Reais in die Arbeiten investiert und 2.500 Arbeitsplätze geschaffen (1 US-Dollar entspricht 5,26 Reais).
Zu den Investitionen gehören Arbeiten, die auf die Verbesserung der Lebensqualität der lokalen Bevölkerung abzielen – wie die Schaffung von mehreren Kilometern Fahrradwegen und Erholungsgebieten für Familien. Hinzu kommt die Ausstattung und Erweiterung des größten Krankenhauses der Region, des „Hospital Ministro Costa Cavalcanti“, das eine historische Verbindung zum Wasserkraftwerk hat und Beiträge zur Bewältigung von Covid-19 erhält. Die Renovierung des Flughafens Foz do Iguaçu wird es ermöglichen, Direktflüge in die Vereinigten Staaten und nach Europa anzubieten. Darüber hinaus wird der Ausbau der BR-469 (Rodovia das Cataratas) den Zugang zum Flughafen verbessern.
Ein weiteres grundlegendes Werk für die Entwicklung der Region ist die Integrationsbrücke Brasilien-Paraguay, die bis Mitte 2022 fertiggestellt sein soll. Hinzu kommt der Bau des Perimetral Leste, einer neuen Schnellstraße, die die Brücke mit der BR-277 verbinden und ebenfalls mit binationalen Mitteln gebaut wird. In Schrägseilbauweise wird die Brücke eine freie Spannweite von 470 Metern und eine Gesamtlänge von 760 Metern haben, mit einer Fahrspur und einem Seitenstreifen. „Die neue Brücke wird von beiden Ländern seit Jahrzehnten gewünscht. Die Bauarbeiten haben bereits fünfzig Prozent überschritten und die Brücke wird pünktlich fertig sein“, so Ferreira.
Technologisches Update
Wenn Itaipu stolz auf seine Vergangenheit ist und sich in der Gegenwart bemüht, blickt es auch in die Zukunft um eine Rekordproduktivität und eine hohe Produktion von sauberer und erneuerbarer Energie zu gewährleisten. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen im Laufe der Jahre eine Reihe von technologischen Entwicklungen übernommen. Vor mehr als einem Jahrzehnt begann das Unternehmen mit den Studien für das Projekt zur technologischen Erneuerung des Werks und seiner Unterstationen. Es war eine umfangreiche und akribische Arbeit, an der Fachleute bis zum Start der internationalen Ausschreibung Ende 2019 aus allen Abteilungen des Unternehmens beteiligt waren. Das Projekt wird in den nächsten vierzehn Jahren mit einem geschätzten Investitionsvolumen von 964,7 Millionen US-Dollar umgesetzt.
Die Modernisierung umfasst die Evaluierung und den Austausch von Ausrüstungs- und Überwachungssystemen, Steuerung, Schutz, Überwachung, Messung und deren jeweilige Schnittstellen mit den Erzeugungsprozessen, Umspannwerken, Hochwasserentlastungsanlage, Hilfseinrichtungen des Damms und des Krafthauses. Bei einem längeren Lebenszyklus werden schwere Geräte wie Turbinen und Generatoren nicht ersetzt.
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