Corona-Pandemie: „Südamerika geht in die falsche Richtung“

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Corona-Pandemie hat Südamerika fest im Griff (Foto: Tomaz Silva-Agência Brasil)
Datum: 02. Juni 2021
Uhrzeit: 11:47 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich am Dienstag (1.) besorgt über die Situation der Coronavirus-Pandemie in Südamerika geäußert und davor gewarnt, dass sich die Ausbrüche in der Region wieder verschlimmern. Der WHO-Notfalldirektor Michael Ryan wies darauf hin, dass acht der zehn Länder mit den höchsten Todesraten durch Covid-19 in den letzten Wochen auf dem amerikanischen Kontinent liegen. „Die Situation in Südamerika bleibt im Moment eine große Sorge. Südamerika war noch vor ein paar Monaten auf einem guten Weg und nun hat sich die Situation in die falsche Richtung gedreht“, so Ryan zu Reportern. Nach seinen Worten ist die Übertragung des Virus intensiv und in der Gemeinschaft weit verbreitet, weshalb die Gesundheitssysteme weiterhin unter Druck stehen. All diese Faktoren,“spiegeln sich in den Sterberaten wider“. Ryans Warnung kam einen Tag, nachdem Peru die offizielle Zahl der Todesopfer von 69.342 auf 180.764 erhöhte – die höchste Zahl der Todesopfer pro Kopf auf eine Millione Einwohner durch Covid-19 weltweit.

Ryan merkte an, dass der Anteil der Covid-19 positiven Tests in vielen südamerikanischen Ländern „bemerkenswert hoch“ bleibt, wie zum Beispiel in Paraguay (37 Prozent), Argentinien (33 Prozent) und Kolumbien (30 Prozent). Gleichzeitig beklagte er, dass „die Sterblichkeitsraten in Südamerika [im Allgemeinen] höher sind als in vielen anderen Teilen der Welt. Das liege vor allem daran, dass die Gesundheitssysteme des Kontinents „seit langem“ unter großem Druck stünden. „Die Sterblichkeitsrate ist in Ländern wie Paraguay und Bolivien in der letzten Woche um etwa zwanzig Prozent gestiegen“, erklärte Ryan und fügte hinzu, dass die Sterblichkeitsrate der Patienten in der Region mit etwa drei bis fünf Prozent höher ist als der weltweite Durchschnitt. Ryan bekräftigte, dass dieser Kreislauf „durchbrochen“ werden muss und forderte die Länder auf, ihre Anstrengungen zur Eindämmung des Virus zu verdoppeln. Gleichzeitig verwies er auf die Notwendigkeit eines gerechteren Zugangs zu Impfstoffen.

In Ermangelung hoher Impfraten in weiten Teilen der internationalen Gemeinschaft bekräftigte der WHO-Beamte, dass es ratsam sei, präventive Maßnahmen wie die Verwendung von Masken oder die Einhaltung sozialer Distanz beizubehalten.

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