Im südamerikanischen Land Brasilien gibt es Zweifel an der Ausrichtung der „Copa América“. Der Kapitän der „Seleção“, Carlos Henrique Casimiro (Casemiro), wollte sich nicht näher zur endgültigen Position der Spieler für die Teilnahme am kontinentalen Turnier für Fußball-Nationalmannschaften zur Ermittlung des Südamerikameisters im Fußball äußern und geht nach eigenen Worten davon aus, dass nach dem Duell gegen Paraguay am kommenden Dienstag (8.) die Position der „Kanariengelben“ öffentlich bekannt gegeben wird. Inoffiziell wurde allerdings vor einigen Stunden bekannt, dass Superstar Neymar nach dem Spiel gegen Ecuador (4.) versucht haben soll zwei ecuadorianische Spieler davon zu überzeugen, sich dem Plan anzuschließen und die „Copa America“ nicht zu spielen. Allerdings konnte „Ney“ die Kicker offenbar nicht von seiner Meinung überzeugen.
Laut „GloboEsporte“ sprach Neymar nur Stunden vor dem U21 EM-Finale Portugal gegen Deutschland mit Enner Valencia und Ayrton Preciado, um Unterstützung für den Boykott für das vom südamerikanischen Fußballverband „Confederación Sudamericana de Fútbol“ (Conmebol) anberaumte Turnier in seinem Heimatland zu erhalten. Ebenfalls sollen „die Bemühungen der Spieler der brasilianischen Nationalmannschaft, die Copa America zu boykottieren, keinen Widerhall in anderen Delegationen gefunden haben, die ebenfalls an den Qualifikationsspielen zur Fußball-Weltmeisterschaft 2022 im Golfstaat Katar teilnehmen und sich auch später bei der Copa America treffen werden“.
Bei einem Großteil der teilnehmenden Mannschaften habe die Spieler keine lukrativen Verträge in Europa und sehen den Wettbewerb nicht nur als Schaufenster, sondern auch als Möglichkeit große Einnahmen zu erzielen. Jedes Team erhält vier Millionen US-Dollar für die Teilnahme an der ersten Phase, bis zu neun Millionen US-Dollar für den Zweitplatzierten und vierzehn Millionen US-Dollar für den Sieger. Der Kontinentalverband der nationalen Fußballverbände Südamerikas hat sein Beharren auf die Ausrichtung des Turnier mit dem engen Zeitplan für die Nationalmannschaften aufgrund der Qualifikationsrunden begründet. „Die Teams haben wegen der Corona-Pandemie einen total kaputten Spielplan, sie haben in den letzten anderthalb Jahren nur sehr wenig gespielt und sie brauchen den Wettbewerb für ihre Spielpraxis. Auch der wirtschaftliche Faktor wiegt schwer“.
Die „Copa América“ ist nach dem Olympischen Fußballturnier das zweitälteste noch stattfindende Fußballturnier für Fußball-Nationalmannschaften und hat im Gegensatz zu anderen Kontinentalturnieren wie der Fußball-Europameisterschaft bis auf eine Ausnahme 1967 keine Qualifikationsspiele. Dies liegt an der geringen Mitgliedszahl der „CONMEBOL“ (Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Ecuador, Kolumbien, Paraguay, Peru, Uruguay und Venezuela). In diesem Jahr sollte das Turnier eigentlich zum ersten Mal in der Geschichte in zwei Ländern stattfinden. Wegen der seit Wochen anhaltenden Proteste gegen die Regierung in Kolumbien und den verhältnismäßig hohen Corona-Infektionen in Argentinien wurde der geplante Austragungsort vor wenigen Tagen nach Brasilien verlegt.
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