Der börsennotierte Zahlungsdienstleister „Mastercard“ und der Getränkehersteller „Ambev“, beide Hauptsponsoren der „Copa América“, haben sich am Mittwoch (9.) aus dem kontinentalen Turnier für Fußball-Nationalmannschaften zur Ermittlung des Südamerikameisters im Fußball zurückgezogen. Kurz zuvor hatten die Kicker der „Seleção“ die Organisatoren dafür kritisiert, das Turnier trotz eines der weltweit schlimmsten Ausbrüche von COVID-19 nach Brasilien zu verlegen. Letzte Woche hatte die Südamerikanische Fußballkonföderation „Conmebol“ (Confederación Sudamericana de Fútbol) das Turnier, das am Sonntag (13.) beginnt, überraschend verlegt, nachdem Kolumbien wegen ziviler Unruhen als Co-Gastgeber ausfiel und Argentinien sich wegen einer Welle von Coronavirus-Infektionen zurückzog. Der brasilianische Präsident Jair Messias Bolsonaro, der die Schwere des Coronavirus heruntergespielt hat, stellte sich hinter die Maßnahme. Aber Experten des öffentlichen Gesundheitswesens, Richter am Obersten Gerichtshof und Fußballspieler haben die Entscheidung in Frage gestellt, die Mega-Veranstaltung inmitten einer Pandemie auszurichten.
Mehr als 475.000 Brasilianer sind an COVID-19 gestorben, die höchste offizielle Todesrate außerhalb der Vereinigten Staaten und Experten warnen, dass sich das Land mit der Ankunft des Winters auf der südlichen Hemisphäre einer dritten Welle nähert. Die brasilianische Fußballmannschaft führte in einer Erklärung „humanitäre“ Bedenken an, als sie die Organisation der „Copa America“ kritisierte und bekräftigte nach Gerüchten über einen möglichen Boykott, an dem Turnier teilzunehmen.
„Mastercard“ hat nach einer gründlichen Überprüfung entschieden, sein Sponsoring der „Copa America“ in Brasilien nicht zu „aktivieren“. Demnach wird das Branding von einem Event, das von der internationalen Gesellschaft für Zahlungskarten seit 1992 gesponsert wird, vorübergehend entfernt. „Ambev“, die Einheit des Bierbrauers „AB InBev“, die sowohl das Turnier als auch die brasilianische Nationalmannschaft sponsert, teilte ebenfalls mit, dass „ihre Marken bei der Copa America nicht präsent sein werden.“
Update
Der Diageo-Konzern, der sich als weltweit führender Anbieter von Premium-Alkoholika präsentiert, hat den Rückzug „seiner Markenaktionen in Brasilien im Bereich des Sponsorings der Copa América aufgrund der aktuellen brasilianischen Gesundheitssituation“ angekündigt.
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