Die Korruptionsbekämpfung in Lateinamerika hat im vergangenen Jahr durch die weltweite Corona-Pandemie eine neue Welle von Verzögerungen erfahren. Dies geht aus dem sogenannten „Combating Corruption Capacity Index 2021“ (CCC) hervor, der am Montag (14.) in London vorgestellt wurde. Die „Americas Society/Council of the Americas“ (AS/COA) und das auf globale Risiken spezialisierte Beratungsunternehmen „Control Risks“ haben zum dritten Mal in Folge dieses Ranking erstellt, um die Fähigkeit der lateinamerikanischen Länder zu bewerten, Korruption aufzudecken, zu bestrafen und zu stoppen. „Council of the Americas“ ist eine amerikanische Organisation, deren erklärtes Ziel die Förderung des Freihandels und offener Märkte in ganz Amerika ist.
In einer am Montag veröffentlichten Erklärung betonte der Vizepräsident für Politik des „AS/COA“, Brian Winger, dass dieses Ranking zeigt, dass „Bemühungen zur Bekämpfung der Korruption im Jahr 2021 notwendiger denn je sind.“ Nach seinen Worten gehört Lateinamerika zu den Regionen, die am stärksten von der Pandemie betroffen sind und die Regierungen stehen unter zunehmendem finanziellen Druck. Die Gesundheitssysteme in vielen Ländern der Region sind stark betroffen und die schädlichen Auswirkungen der Korruption in der Gesellschaft werden noch verstärkt.
Die Rangliste umfasst fünfzehn lateinamerikanische Länder – die fast fünfundneunzig Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der Region ausmachen – und bewertet sie danach, wie effektiv sie Korruption bekämpfen können. Am effektivsten wird das Übel demnach in Uruguay bekämpft, dahinter folgen Chile, Costa Rica, Peru, Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Panama, die Dominikanische Republik, Mexiko, Paraguay, Guatemala, Bolivien und Venezuela. Für die Erstellung des Index wurden vierzehn Schlüsselvariablen analysiert, darunter die Unabhängigkeit der Justizinstitutionen, die Stärke des investigativen Journalismus und die Höhe der verfügbaren Ressourcen zur Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität.
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