Die chilenische Regierung wird den COVID-19-Notfall vorerst bis September dieses Jahres verlängern. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden ermöglicht die Maßnahme das Verhängen von zahlreichen Einschränkungen im südamerikanischen Land, das eine der höchsten Impfraten der Welt hat. Die Ankündigung kommt, da die Zahl der Infektionen im an Peru, Bolivien und Argentinien grenzenden Staat auf einen der höchsten Werte seit Beginn der Pandemie vor über einem Jahr gestiegen ist. Die Behörden haben bereits letzte Woche die Hauptstadt Santiago de Chile – den Wirtschaftsmotor des Landes – abgeriegelt, um die Krankenhäuser zu entlasten, von denen die meisten an oder nahe der Kapazitätsgrenze sind.
„Der nationale Notfall (Gesundheitsalarm), der bis zum 30. Juni andauert, wird um drei weitere Monate bis zum 30. September verlängert“, so Gesundheitsstaatssekretärin Paula Daza gegenüber Reportern. Sie merkte an, dass viele der Jugendlichen und jungen Erwachsenen des Landes – die letzten Gruppen, die geimpft wurden – den Anstieg der Ansteckungen vorantreiben. Die südamerikanische Nation beginnt nun mit der Impfung von Teenagern und führte im Mai eine sogenannte Green Card “Cartão Verde” ein, um den Geimpften größere Freiheiten zu gewähren. Die Gesundheitsbehörden gaben am Montag außerdem bekannt, dass Männer unter 45 Jahren, die bereits eine erste Dosis des Impfstoffs von AstraZeneca (AZN.L) erhalten haben, ihren Impfzyklus mit einer Impfung von Pfizer (PFE.N) abschließen sollten.
Chile hat das Alter der Männer, die den AstraZeneca-Impfstoff erhalten dürfen, von 18 auf 45 Jahre angehoben, nachdem ein junger Mann sieben Tage nach seiner ersten AstraZeneca-Impfstoff-Injektion eine Thrombose mit Thrombozytopenie-Syndrom (TTS) – eine seltene, aber ernsthafte Erkrankung mit Blutgerinnseln und niedriger Thrombozytenzahl – entwickelte. „Es gibt eine Studie von CombiVacs (in Spanien), die die Wirksamkeit der Kombination der beiden Impfstoffe demonstriert“, erklärte die Staatssekretärin.
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