Die Generalstaatsanwaltschaft in Mexiko „Fiscalía General de Justicia del Estado de México“ (FGJEM) führt weiterhin Ermittlungsarbeiten im Haus des mutmaßlichen Frauenmörders Andrés ‚N‘ durch. Im „Haus des Femizids“ wurden bisher 3.787 Skelettreste entdeckt, die zu siebzehn Personen gehören könnten. Diese Arbeit, die nach Quellen der „FJGEM“ noch mehrere Wochen dauern könnten, ergab eine große Anzahl von Beweisen für eine Serie von Morden in der Gemeinde Atizapán. In einem Bulletin vom Montag (14.) bestand die Institution darauf, dass es immer noch nicht möglich ist, eines der möglichen Opfer wissenschaftlich zu identifizieren. Dennoch hat die Kommission für die Betreuung der Opfer „Comisión de Atención a Víctimas del Estado de México“ (CEAVEM) sechs Familien kontaktiert, um ihnen psychologische Betreuung anzubieten und sie über den Fortgang der Ermittlungen zu informieren. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden neben den skelettierten Überresten mehrere Gegenstände sichergestellt, darunter zahlreiche Fotos unterschiedlicher Größe, dreiundfünfzig Videokassetten zweier Formate, zwölf Telefonkarten, neun Schlüsselbunde und acht Mobiltelefone – neben vielen anderen Dingen. „Die Analyse- und Kontexteinheit der Zentralen Staatsanwaltschaft für Verbrechen im Zusammenhang mit geschlechtsspezifischer Gewalt hat etwa sechshundert Ermittlungsakten und Voruntersuchungen von 1990 bis heute analysiert und gesammelt, die sich auf vermisste Personen beziehen. Sie werden mit dem Ziel überprüft, Daten und Beweise zu finden, die eine dieser Untersuchungen mit der aktuellen Untersuchung verbinden könnten“, heißt es in einer Erklärung der Justiz.
Mit Beginn der Ermittlungen am 17. Mai wurden drei Arbeitszonen festgelegt: die erste umfasste einen Teil des Hofes und die Küche (bereits fertiggestellt), die zweite den Hauptraum und einen Keller und die dritte einen weiteren Teil des Hofes und zwei Bäder. Die Staatsanwaltschaft wird die Untersuchungen auf einen vierten Bereich ausdehen und weitere drei Räume untersuchen, die als Wohnungen und Zahnarztpraxis genutzt wurden. Im Moment befinden sich die Skelettreste in der Phase der Untersuchung der „Lateralisierung“, die aus einer gründlichen Reinigung besteht. Am 18. Mai wurde der Verdächtige bereits in ein Gefängnis eingeliefert, um gegen ihn wegen des Mordes an einer 34-jährigen Frau zu ermitteln. Das Opfer wohnte in einem Gebäude, in dem der mutmaßliche Täter lebte, wurde getötet und anschließend zerstückelt. Der Fall schockiert das Land, weil der mutmaßliche Mörder gestanden hat, in den vergangenen zwei Jahrzehnten mehr als dreißig Verbrechen begangen zu haben. Der Skandal bricht aus, während Mexiko mit einer Krise der männlichen Gewalt gegen Frauen konfrontiert ist. Laut der Einheit der Vereinten Nationen für Gleichstellung und Ermächtigung der Frauen „UN Women“ werden in Mexiko jeden Tag mehr als zehn Frauen getötet. Der März brach den Rekord als gewalttätigster Monat gegen Frauen, seit Aufzeichnungen geführt werden, mit 267 Frauen, die angeblich Opfer eines vorsätzlichen Mordes wurden – zusätzlich zu weiteren 95 mutmaßlichen Opfern von Femizid, wie Staatsanwälte geschlechtsspezifische Tötungen oder Machista-Gewalt klassifizieren.
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