Brasilianische Forscher haben in der „Caatinga“ pflanzliche Substanzen analysiert, die für das Gedächtnis gut sein könnten. Die „Caatinga“ ist eine Landschaft des Sertão im nordöstlichen Teil von Brasilien. Der Name „Caatinga“ ist ein indigenes Wort (Tupí) und bedeutet weißer Wald oder weiße Vegetation. Die halbwüstenartige Landschaft im Binnenland bedeckt etwa 700.000 Quadratkilometer und ist damit rund doppelt so groß wie Deutschland. Die Vegetation besteht hauptsächlich aus Sträuchern, die gegen Dürre beständig sind. Wissenschaftler Kirley Canuto von der brasilianischen Agrarforschungsgesellschaft „Empresa Brasileira de Pesquisa Agropecuária“ (Embrapa) war für die Koordination der Studien verantwortlich. Er hat mit seinem Team eine Liliensorte [Krautpflanze] untersucht, die im Bundesstaat Ceará gefunden wurde und für Linderung/Heilung verschiedener chronischer Krankheiten nützlich ist. Der wissenschaftliche Name dieser blühenden Pflanzenart ist „Hippeastrum elegans“. In der Volkssprache wird sie neben Lilie auch als Buschzwiebel, grelle Zwiebel und Kaiserin-Blume bezeichnet.
Die Liliensetzlinge wurden in den Städten Pacatuba, die zum Großraum Fortaleza gehören und in Moraújo, etwa dreihundert Kilometer von der Bundeshauptstadt entfernt, analysiert und in Beeten kultiviert. Laut Canuto wurden zahlreiche pharmakologische und präklinische Tests durchgeführt. Die Gruppe beabsichtigt die Analysen fortzusetzen, um die Entwicklung neuer Medikamente zu bewerten, die für den Verbraucher weniger kosten werden. Die Forschung begann bereits 2016 und umfasste neben Universitätsstudenten ein multidisziplinäres Team von zwanzig Fachleuten von bundesstaatlichen Universitäten von Ceará. Die vielversprechenden präklinischen Tests an Nagetieren werden nun analysiert, um die Auswirkungen hinsichtlich des Gedächtnisverlustes zu bewerten.
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