Bolivien hat im Jahr 2020 einen neuen Jahresrekord für die potenzielle Kokainproduktion erreicht. Dies geht aus Daten hervor, die am Freitag (25.) von der US-Regierung veröffentlicht wurden und ein deutliches Wachstum im Vergleich zu vor einem Jahrzehnt widerspiegeln. Laut dem „Office of National Drug Control Policy“ (ONDCP) ist die potenzielle Kokainproduktion demnach von 301 Tonnen im Vorjahr auf 312 Tonnen gestiegen und damit auf den höchsten Wert seit Beginn der Messung. Diese Menge wurde erreicht, obwohl die Anbauffläche für Kokablätter von 42.180 im Jahr 2019 auf 39.400 Hektar reduziert wurde. „Wir müssen alle mehr tun, um den Drogenhandel einzudämmen und eine evidenzbasierte Politik zu fördern“, so ONDCP-Direktorin Regina LaBelle und stellte fest, dass die Regierung von US-Präsident Joe Biden in „öffentliche Gesundheitsstrategien“ investiert, um Drogenkonsum und Sucht zu verhindern. Nach ihren Angaben treibt das Weiße Haus „ganzheitliche Ansätze“ voran, um das Angebot an Kokain zu reduzieren und lokale Gemeinschaften zu stärken.
In Bolivien löste der Bericht unter Oppositionspolitikern Besorgnis aus. Ihnen zufolge wuchs der illegale Anbau, weil er jetzt sogar in Nationalparks betrieben wird. Der nationale Direktor der Spezialeinheit zur Bekämpfung des Drogenhandels (Felcn), Edwin Pérez, betonte seinerseits, dass in der ersten Jahreshälfte fast die gleiche Menge an Drogen wie im gesamten Jahr 2020 beschlagnahmt worden sei. Der Bericht des Weißen Hauses verzeichnete im Jahr 2020 ebenfalls Rekordzahlen in Kolumbien und Peru. In diesen Ländern sind Anbauflächen und potenzielle Produktionstonnen um ein Vielfaches höher als in Bolivien.
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