Chile verfügt bereits über die notwendigen Impstoff-Dosen, um der Bevölkerung eine mögliche dritte Dosis gegen das Coronavirus zu verabreichen. Dies gab Präsident Sebastián Piñera in den letzten Stunden während der täglichen Covid-Bilanz bekannt. Nach seinen Worten hat sich die Regierung bereits vor vielen Monaten auf diese Herausforderungen vorbereitet und Vereinbarungen für mehr als 44 Millionen Impfstoffe getroffen, von denen die Hälfte bereits eingetroffen ist (14 Millionen von Pfizer und 17 Millionen von Sinovac). Anfang Juni hatte die Universität „Pontificia Universidad Católica de Chile“ (PUC) eine Nachfolgeuntersuchung für den chinesischen Impfstoff „Sinovac“ entwickelt, um dessen Wirksamkeit und die Wahrscheinlichkeit der Verabreichung einer dritten Dosis zu analysieren. Der Bericht warnt vor der Notwendigkeit einer dritten Impfstoff-Dosis. Nach offiziellen Angaben wurden bis Montag (28.) 17.358.797 Menschen in Chile mit „Sinovac“ geimpft, 4.388.603 mit „Pfizer“, 359.793 mit „AstraZeneca“ und 358.790 mit „CanSino“. Insgesamt wurden seit Beginn der Immunisierung im vergangenen März 22.465.983 Dosen verabreicht.
Mitten in der Debatte um die Verabreichung einer dritten Dosis gegen das Coronavirus spricht sich eine aktuelle Studie für die Aufnahme einer dritten Dosis für diejenigen aus, die bereits geimpft wurden. Konkret handelt es sich um einen Bericht des Labors „Laboratorio de Biología Computacional de la Fundación Ciencia & Vida“ der Universität Valparaiso und der Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Technologie der Universität San Sebastian. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass der aktuelle Schutz vor einer Covid-19-Infektion durch Impfung nur einen vorübergehenden Charakter hat. Aus diesem Grund wird davor gewarnt, dass Personen im Alter von siebzig Jahren schnell ihren Schutz gegen die Krankheit verlieren und bei Menschen im Alter von sechzig bis neunundsechzig Jahren stark abnimmt. Die Expertengruppe kommt zu dem Schluss, dass „es dringend notwendig ist, die Bevölkerung über sechzig Jahren mit einer dritten Dosis zu impfen, insbesondere angesichts der Möglichkeit einer dritten Welle, die durch (die Delta-Variante) verursacht wird“.
Bezüglich der angestrebten „Herdenimmunität“ hält der Bericht fest, dass dieses Ziel aufgrund der „Grenzen der Wirksamkeit des Coronavac-Impfstoffs“, der in Chile massiv verabreicht wurde, nicht erreicht werden kann. Um dies zu erreichen, „müssen wir mindestens fünfundachtzig Prozent der Bevölkerung mit dem Coronavac-Impfstoff impfen, was derzeit in der Bevölkerung über sechzig Jahren der Fall ist. Die Auswirkung, die die Delta-Variante auf diesen Schutz haben könnte, ist jedoch noch vollkommen unbekannt“.
Leider kein Kommentar vorhanden!