Regierungsgegner in Kolumbien haben in der Küstenstadt Barranquilla eine Statue von Christoph Kolumbus vom Sockel gerissen. Indigene Aktivisten sehen Kolumbus als ein Symbol für Kolonialismus und Unterdrückung. Die Behörden von Barranquilla teilten mit, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Im Rahmen der Anti-Regierungs-Proteste wurden in den letzten Monaten bereits die Statuen des spanischen Eroberers Sebastián de Belalcázar in der südwestlichen Stadt Popayán zerstört, ebenfalls ein Denkmal des spanischen Konquistadors Gonzalo Jiménez de Quesada in Bogota und eine Statue der Königin Isabella von Kastilien, die Kolumbus‘ Entdeckungsreise im Jahr 1492 unterstützte.
Die indigenen Gruppen Kolumbiens wurden nicht nur während der Kolonialzeit von den spanischen Eroberern dezimiert, sondern sind in jüngerer Zeit auch in den jahrzehntelangen bewaffneten Konflikt des Landes verwickelt. Auch nach der Unterzeichnung eines Friedensabkommens zwischen den linksgerichteten Farc-Terroristen und der Regierung im Jahr 2016 werden indigene Gruppen weiterhin von rechtsgerichteten Paramilitärs und regimekritischen Rebellen angegriffen, die sich dem Friedensabkommen widersetzen. Mehr als zwanzig indigene Rechtsverteidiger wurden in diesem Jahr laut einer Zählung des Friedensinstituts „Indepaz“ getötet und die indigenen Gruppen fordern, dass mehr zu ihrem Schutz getan wird.
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