Trotz Hurrikan-Saison: Immer mehr kubanische „Boatpeople“ – Update

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Bei dem Versuch mit unsicheren Booten nach Florida zu gelangen, kommt es häufig zu tragischen Unfällen (Foto: USCoastGuard)
Datum: 06. Juli 2021
Uhrzeit: 08:28 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Allein in den letzten zwei Wochen sind drei kubanische Boote mit Flüchtlingen vor Florida abgefangen worden. Die Boote mit 29 Kubanern an Bord, waren aus Plastik und Holz notdürftig gebastelt worden und waren nicht hochseetauglich. Alle Geflüchteten wurden von der US-Küstenwache nach Kuba zurückgebracht. Die IGFM kritisiert die pauschale Zurückweisung von kubanischen Flüchtlingen. Die US-Küstenwache diene so dem Regime von Castro-Nachfolger Miguel Díaz-Canel, vor dem die Kubaner flüchten, so Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der IGFM. Die anhaltende Wirtschaftskrise Kubas, die fehlende Zukunftsaussichten für die junge Generation und die Verfolgung der Opposition haben dazu geführt, dass immer mehr Kubaner die Insel um jeden Preis verlassen wollen, so die IGFM. Die Risiken, denen die Flüchtenden ausgesetzt sind, werden derzeit durch die Hurrikan Saison in der Karibik noch verschärft.

Bei dem Versuch mit unsicheren Booten nach Florida zu gelangen, kommt es häufig zu tragischen Unfällen. Diese Schicksale werden vom Regime propagandistisch genutzt. So berichtete die KP-Zeitung Granma, Kubas einzige Tageszeitungm kürzlich über den Schiffbruch eines Bootes mit 24 Migranten von denen 12 starben, darunter auch Kinder. Das kubanische Regime will die Armutsflüchtlinge weiterhin durch Agitation vor der Flucht abschrecken und beschuldigt die Flüchtenden des Verrats. Doch damit kann sie die Fluchtbewegung nicht stoppen, meint die IGFM. Bis Juni 2021 wurden 512 Menschen auf See abgefangen, im Jahr 2020 waren es noch 49 Kubaner. Die Zahlen zeigen, wie sich die Fluchtbewegung unter der Herrschaft von Miguel Díaz-Canel aus Kuba verschärft. Die Regierung wirft den Flüchtenden vor, sie würden das Paradies gegen ein mittelmäßiges Leben im Norden eintauschen.

Das Elend der Geflüchteten wird von kubanischen Medien dem „mörderischen Gesetz“ zugeschrieben. Gemeint sind Privilegien, die kubanischen Flüchtenden eingeräumt werden. Von 1966 bis 1995 erleichterte die US-Regierung die Seeflucht für kubanische Flüchtende. Ab 1995 wurde diese Politik eingeschränkt, um die große Anzahl der Flüchtenden einzuschränken. Mit dem „nasse Füße/trockene Füße“ Gesetz hatten nur Flüchtende, die die nordamerikanische Küste trockenen Fußes, also das Land, erreichten, ein Aufenthaltsrecht. Bei dem Versuch starben viele Kubaner. Im Januar 2017 wurde das Gesetz abgeschafft.

Update, 8. Juli

Mindestens dreizehn kubanische Füchtlinge wurden am Dienstag (6.) gerettet, nachdem ihr Boot rund fünfunddreißig Kilometer südöstlich von Key West gekentert war. Nach Angaben der US-Küstenwache werden weitere neun Flüchtlinge, sieben Männer und zwei Frauen, vermisst.

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