Vor einer Woche ist der haitianische Präsident Jovenel Moïse in seinem Haus in Port-au-Prince erschossen worden. Eine Gruppe von 28 Attentätern wird für den Mord verantwortlich gemacht. Der 63-jährige Christian Emmanuel Sanon gilt als mutmaßlicher Drahtziehers des Attentats, er soll die Täter aus „politischen Motiven“ angeheuert haben. Ermittlungen gehen davon aus, dass er im Juni mit einem Privatflugzeug und mehreren Söldnern im Land eigetroffen war, um den Präsidenten zu töten. Über den in Brandon (in der Nähe von Tampa-Westflorida) lebenden Sanon ist wenig bekannt, in seinem Heimatland hat er allerdings schon seit minderstens einem Jahrzehn politische Ambitionen. Lokale Medien weisen darauf hin, dass Sanon 2011 mehrere Videos auf „YouTube“ veröffentlichte, in denen er sich als der Führer präsentierte, den Haiti braucht.
Geheimdienstliche Ermittlungen haben ergeben, dass 19 der 21 Flugtickets, mit denen die kolumbianischen Söldner nach Haiti gekommen waren, von der Sicherheitsfirma CTU Security in Miami im US-Bundesstaat Florida gekauft worden waren. Weder von Sanon noch von der Firma CTU unter der Leitung des Venezolaners Antonio Intriago war in Südflorida bisher viel bekannt. Die CTU Security- Website weist darauf hin, dass es sich um eine Vertriebsgesellschaft für Sicherheitsausrüstung handelt, die auch Schutzdienste für Einzelpersonen und Organisationen von Unternehmen bis hin zu Schulen, privaten Ermittlungen und Hundetraining anbietet. Das Portal wirbt mit den Begriffen „Black Lives Matter“ und „Blue Lives Matter“, die sich jeweils auf die Bewegung gegen Rassismus und Gewalt gegen Afroamerikaner in den USA beziehen. Von Intriago ist bekannt, dass er gegen die Diktatur von Nicolás Maduro in Venezuela ist und öffentlich gegen das Regime demonstriert hat.
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