Brasilien: Viperngift im Kampf gegen Covid-19

schlange

Die in Brasilien registrierten Schlangenbissunfälle belaufen sich auf etwa 28.000 bis 30.000 Fälle pro Jahr (Foto: butantan)
Datum: 01. September 2021
Uhrzeit: 09:07 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Brasilianische Forscher haben herausgefunden, dass ein Molekül aus dem Gift einer Schlangenart die Vermehrung des Coronavirus in Affenzellen hemmt. Dies ist ein möglicher erster Schritt auf dem Weg zu einem Medikament zur Bekämpfung des Virus, das COVID-19 verursacht. Eine in diesem Monat in der Fachzeitschrift „Molecules“ veröffentlichte Studie ergab, dass das von der Jararacussu-Grubenotter produzierte Molekül die Fähigkeit des Virus, sich in Affenzellen zu vermehren, um fünfundsiebzig Prozent hemmte.

„Wir konnten zeigen, dass dieser Bestandteil des Schlangengifts in der Lage ist, ein sehr wichtiges Protein des Virus zu hemmen“, so Rafael Guido, Professor an der Universität von Sao Paulo und Autor der Studie. Bei dem Molekül handelt es sich um ein Peptid oder eine Kette von Aminosäuren, das sich mit einem Enzym des Coronavirus namens PLPro verbinden kann – das für die Vermehrung des Virus unerlässlich ist – ohne andere Zellen zu schädigen. Das Peptid, das bereits für seine antibakteriellen Eigenschaften bekannt ist, kann im Labor synthetisiert werden.

Die Jararacussu ist eine der größten Schlangen Brasiliens mit einer Länge von bis zu zwei Metern. Sie lebt in den atlantischen Küstenwäldern und kommt auch in Bolivien, Paraguay und Argentinien vor.

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