Paraguays wichtigster Zufluss zum Meer ist am Donnerstag (23.) auf den niedrigsten Stand seit mindestens einhundertsiebzehn Jahren gesunken. Dadurch drohen dem kleinen südamerikanischen Land massive wirtschaftliche Verluste. Nach Angaben der Regierung lag der Pegel des Río Paraguay in der Hauptstadt Asuncion sechsundfünfzig Zentimeter unter dem Referenzwert und damit etwa zwei Zentimeter unter dem bisherigen Rekord des vergangenen Jahres. Laut Oscar Hugo Rodríguez Salcedo, Leiter der hydrologischen Beobachtungen der Direktion für Meteorologie und Hydrologie, ist dies der niedrigste Pegelstand in der Hauptstadt seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1904.
„Der mögliche Zusammenbruch (der Schifffahrt) wird – wenn es so weitergeht – in etwa drei Wochen eintreten. An zahlreichen Stellen entlang des Flusses gibt es sehr kritische Phasen“, warnt Esteban Dos Santos, Präsident des Verbandes der Schifffahrtsunternehmen. Das nationale Ministerium für öffentliche Arbeiten hat das Ausbaggern von Schlüsselstellen entlang des Flusses angeordnet, damit Schiffe mit einem Tiefgang von 3,048 Meter passieren können. Derzeit können nur Schiffe mit einem Tiefgang von 2,13 Metern die Schlüsselstellen passieren.
Der 2.600 Kilometer (1.615 Meilen) lange Fluss ist ein wichtiges kommerzielles Tor zum Atlantik für eine Nation, die sonst keinen Zugang zum Meer hat und auch eine wichtige Quelle für Fisch. Eine ähnliche Situation im Jahr 2020 hat Verluste in Höhe von etwa dreihundert Millionen US-Dollar verursacht, weil viele Boote den Fluss nicht mit voller Ladung oder überhaupt nicht befahren konnten. Nach Meinung von Nelson Pérez, Direktor für Hydrologie der Regierung, droht dem südamerikanischen Binnenstaat in der kommenden Saison aufgrund des La-Nina-Phänomens „noch mehr Trockenheit“ und die Aussichten sind „düster“,
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