Die Präsidenten von Panama, Costa Rica und der Dominikanischen Republik haben am Mittwoch (20.) die USA um Unterstützung bei der Eindämmung des Stroms tausender Flüchtlinge, die auf ihrem Weg in die Vereinigten Staaten den gefährlichen Dschungel zwischen Panama und Kolumbien durchqueren, gebeten. Panamas Präsident Laurentino Cortizo war Gastgeber eines Treffens mit Carlos Alvarado Quesada aus Costa Rica und Luis Abinader aus der Dominikanischen Republik in Panama-Stadt, bei dem sie über die wachsende Flüchtlingskrise sprachen. Laut Cortizo sind in diesem Jahr mehr als einhunderttausend Flüchtlinge ohne Papiere von Kolumbien aus durch den Darien Gap, einer gesetzlosen Dschungelregion, nach Norden gewandert. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen „UNICEF“ gab Anfang des Monats bekannt, dass bisher rund 19.000 Migrantenkinder den Darien Gap durchquert haben, fast dreimal so viele wie in den fünf Jahren zuvor.
Cortizo wies darauf hin, dass die Situation konkrete Lösungen erfordere und dass Washington eine aktive Rolle bei der Unterstützung spielen sollte. Die lateinamerikanischen Staats- und Regierungschefs waren sich einig, „dass unsere Außenminister sich dringend mit den US-Behörden und anderen Ländern in Verbindung setzen müssen, um nach konkreten Maßnahmen zu suchen“. Die Präsidenten erörterten die Möglichkeit, eine Strategie für Investitionen und die Schaffung von Arbeitsplätzen in Haiti zu entwickeln, wo viele der Migranten leben. Cortizo strebt ein Treffen mit US-Präsident Joe Biden während der UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow, Schottland, an.
Bereits Anfang 2021 hatten die panamaischen Behörden vor einer möglichen Krise gewarnt, nachdem sie die Grenzen geöffnet hatten, die seit Monaten wegen der Pandemie geschlossen waren. Im September meldeten die Einwanderungsbehörden des zentralamerikanischen Landes eine Rekordzahl von 91.305 Flüchtlingen, die aus dem benachbarten Kolumbien eingereist waren. Davon waren 56.676 Haitianer und 12.870 Kubaner.
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