Der brasilianische Flugzeughersteller „Embraer“ hat am Montag (8.) Konzepte für einen umweltfreundlichen Flugverkehr vorgestellt. Darunter befindet sich ein mit zwei Treibstoffen betriebenes Propellerflugzeug, da die Luftfahrt zunehmend unter Druck gerät, die globale Erwärmung zu bekämpfen. Der drittgrößte Flugzeughersteller der Welt präsentierte die Vorschläge zeitgleich mit der COP26-Klimakonferenz in Glasgow und bezeichnete sie als „Baustein“ für das Erreichen des Ziels der Luftfahrtindustrie, bis 2050 keine Emissionen mehr zu verursachen. In einer virtuellen Präsentation beschrieb „Embraer“ vier Konzepte der „Energy-Familie“ mit verschiedenen Kombinationen von Reichweite und Technologie wie Brennstoffzellen oder Wasserstoffantrieb und fügte hinzu, dass das Unternehmen ein Potenzial für etwa viertausend Flugzeuge sieht.
Die Entwürfe umfassen ein hybrid-elektrisches Flugzeug mit neun Sitzen, das die Kohlendioxidemissionen bis 2030 um fünfzig Prozent reduzieren kann und ein vollelektrisches Äquivalent mit kürzerer Reichweite, ebenfalls für neun Passagiere, das keine Kohlendioxidemissionen verursacht und bis 2035 einsatzbereit sein soll. Beide neunsitzigen Flugzeuge konnten von einem einzigen Piloten geflogen werden. Für das Jahr 2035 ist ein wasserstoffbetriebenes Flugzeug mit neunzehn Sitzplätzen und für das Jahr 2040 ein Flugzeug mit fünfunddreißig bis fünfzig Sitzplätzen geplant, das auf kurzen Strecken mit Wasserstoff betrieben werden soll und für größere Reichweiten und Notfälle mit nachhaltigem Flugbenzin versorgt wird.
Die Entwürfe sind laut dem Konzern das Ergebnis einer zwei Jahre lang geheim gehaltenen Arbeit und soll eine Lücke zwischen der neuen eVTOL- oder Flugtaxi-Industrie und 50-sitzigen Turboprops oder kleinen Jets schließen. Das Unternehmen ist davon überzeugt, dass kleine Regionalflugzeuge innovative Technologien wie Wasserstoff noch vor größeren Schmalrumpfflugzeugen einsetzen werden. Experten sind jedoch der Meinung, dass derartige Programme den Grundstein für eine Technologie legen werden, die sich weit verbreiten könnte. „Embraer“ treibt die Pläne für ein kleineres eVTOL-Flugzeug (elektrisch senkrecht startendes und landendes Flugzeug) durch ein Spin-off-Unternehmen namens „Eve Urban Air Mobility“ voran. Der Konzern und andere traditionelle Luft- und Raumfahrtunternehmen sehen sich mit einer Reihe von Start-ups konfrontiert, die vollelektrische Flugtaxis entwickeln.
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