Kuba: Bischöfe fordern Gewaltverzicht

friedem

Sechs Tage vor den auf Kuba erwarteten neuen Protesten gegen die Diktatur droht das Regime der Demokratiebewegung mit „hartem Durchgreifen“. Die kubanische IGFM-Sektion unterstützt die friedlichen Demonstrationen. Auf dem Bild zu sehen Dr. René Gomez Manzano, Präsident der IGFM-Sektion Kuba neben IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin bei einer Demonstration der Damen in Weiß auf Kuba. Bild: Ulrike Lessenthin
Datum: 12. November 2021
Uhrzeit: 11:51 Uhr
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Vier Tage vor den am 15. November erwarteten Protesten gegen die Diktatur ist ein Appell der kubanischen Bischöfe veröffentlicht worden. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) begrüßt die Erklärung der Katholischen Bischofskonferenz Kubas. Mit Blick auf den 15. November fordern die Bischöfe Gewaltverzicht, die Einleitung längst überfälliger Veränderungen und der Respektierung der Meinungsfreiheit. So heißt es in der in der Nacht des 11. November veröffentlichten Erklärung, dass jeder Kubaner in der Lage sein sollte, „seine persönlichen Meinungen, Gedanken und Überzeugungen frei und respektvoll zu äußern und dass jeder Akt von Gewalt die Seele des kubanischen Volkes verletze und noch mehr zum Kummer, zum Leid und zur Traurigkeit unserer Familien beitrage“. In diesem Sinne rufen sie zur Versöhnung und Miteinander auf. Nach Auffassung der Bischöfe sei es von entscheidender Bedeutung, die notwendigen und lang ersehnten Änderungen vorzunehmen. Die IGFM, die auf Kuba durch eine Sektion vertreten ist, hatte bereits am 8. November zu Gewaltverzicht und Meinungsfreiheit aufgerufen.

„Dieser mutige Appell der katholischen Bischöfe adressiert eine klare Botschaft an Machthaber Díaz-Canel und die gesamte Machtelite. Die von den Bischöfen gewählten klugen Worte sollen an erster Stelle helfen, eine Eskalation von Gewalt zu verhindern. Die Bischöfe machen aber auch klar, dass die Menschen auf Kuba die Diktatur satthaben. Das ist eine klare Ansage an die Machthaber. Seit 62 Jahren werden die Kubaner von der KP totalitär beherrscht. Das muss sich nun auch aus Sicht der bisher politisch sehr defensiven Bischöfe schnell ändern“, erklärt Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der IGFM.

Erklärung der kubanischen IGFM-Sektion

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden.

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.
  1. 1
    C.H. Sievers

    Zitat: „Mit Blick auf den 15. November fordern die Bischöfe Gewaltverzicht, die Einleitung längst überfälliger Veränderungen und der Respektierung der Meinungsfreiheit. So heißt es in der in der Nacht des 11. November veröffentlichten Erklärung, dass jeder Kubaner in der Lage sein sollte, „seine persönlichen Meinungen, Gedanken und Überzeugungen frei und respektvoll zu äußern und dass jeder Akt von Gewalt die Seele des kubanischen Volkes verletze und noch mehr zum Kummer, zum Leid und zur Traurigkeit unserer Familien beitrage“. In diesem Sinne rufen sie zur Versöhnung und Miteinander auf. Nach Auffassung der Bischöfe sei es von entscheidender Bedeutung, die notwendigen und lang ersehnten Änderungen vorzunehmen.“

    Dem Appell kann ich mich nur vollinhaltlich anschließen.
    Ich befürchte jedoch, dass ausdrücklich beidseits geneigte Kreise den 15.11. dazu nutzen werden, ihr ganz eigenes Süppchen zu kochen, mit dem Ziel der Unruhestiftung, der Provokation und dem Anzetteln von Streit und Gewalt.
    Zudem ist zu befürchten, dass die unbelehrbare „Betonstalinisten- Fraktion“ in der Cubanischen Administration, den Anlass weidlich für ihre eigenen, völlig überholten Zwecke ausnutzen kann und leider auch wird.
    Unerfreuliche, nicht zielführende Aussichten insgesamt.

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!