Die ecuadorianische Generalstaatsanwaltschaft hat über ein lokales Gericht die Bankkonten zahlreicher Wirtschaftsführer und ehemaliger Regierungsbeamter eingefroren. Nach Angaben der Justiz befinden sich darunter auch die Konten des ehemalige Präsidenten Rafael Correa und Mitglieder seiner Regierung, die im vergangenen Jahr wegen Verstoßes gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verurteilt wurden. Correa und neunzehn weitere Personen – darunter sein ehemaliger Vizepräsident, der wegen eines anderen Korruptionsfalls bereits im Gefängnis sitzt – werden beschuldigt, zwischen 2012 und 2016 rund 7,5 Millionen US-Dollar an Bestechungsgeldern im Austausch für öffentliche Aufträge zur Finanzierung der Wahlkampagnen seiner Partei angenommen zu haben.
Der ehemalige Präsident, der von 2007 bis 2017 im Amt war, wurde von einem ecuadorianischen Richter im Jahr 2020 zu acht Jahren Haft verurteilt, lebt aber seit seinem Ausscheiden aus dem Amt vor vier Jahren in Belgien und entzieht sich damit der Justiz in seinem Heimatland. Zusätzlich zu den Haftstrafen wurden die rechtskräftig Verurteilten dazu verurteilt, insgesamt 14,7 Millionen US-Dollar an Wiedergutmachung an die Regierung zu zahlen, wobei die Beträge je nach Strafe unterschiedlich hoch sind. Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft haben bisher nur drei der zwanzig Verurteilten, allesamt Geschäftsleute, ihre Schuld beglichen. In einer Erklärung teilte die Behörde außerdem mit, dass sie nach der Beschlagnahme der Konten „bei demselben Gericht die Beschlagnahme des auf den Namen der Verurteilten registrierten Eigentums beantragen“ werde.
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