Covid-19 in Brasilien: „Experten“ reiben sich die Augen

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Insgesamt wurden in Brasilien mehr als 320 Millionen Impfdosen verteilt (Foto: Tomaz Silva/Agência Brasil)
Datum: 22. November 2021
Uhrzeit: 14:36 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Im südamerikanischen Land Brasilien laufen Karnevalsvorbereitungen auf Hochtouren. Verschiedene „Experten“, „Fachleute“ und der Mainstream vor allem in Deutschland – die glaubten, im eigenen Land laufe es ganz gut und anderswo, wie in Brasilien richtig schlecht – reiben sich verwundert die Augen. Die Zahl der täglichen Covid-19-Todesfälle im größten Land Südamerikas lag nach dem gleitenden Siebentagesdurchschnitt am vergangenen Wochenende zum ersten Mal seit April 2020 unter zweihundert. Laut dem Covid-Monitor-Bulletin der Oswaldo-Cruz-Stiftung (Fiocruz) wurden am Samstag (20.) einhundertfünfundneunzig und am Sonntag einhundertsiebenundneunzig Todesfälle verzeichnet. Während das Robert Koch-Institut am Montag (22.) 30.643 neue Covid-Infektionen in Deutschland meldete, wurden in Brasilien 5.126 registriert.

Das letzte Mal, dass die Gesamtzahl der Todesfälle durch die Krankheit in dem Land unter zweihundert lag, war am 23. April (198). Die am Samstag und Sonntag verzeichneten Todesfälle sind die niedrigsten seit dem 22. April (167). In den letzten vierzehn Tagen ist die durchschnittliche Zahl der Todesfälle im Lande um 15,1 Prozent gesunken. In einem Monat erreicht der Rückgang 46,6 Prozent. Im Vergleich zum Höhepunkt der Pandemie am 12. April, als es 3.124 Todesfälle gab, sank der Durchschnitt um 93,7 Prozent. Der gleitende Sieben-Tage-Durchschnitt wird berechnet, indem die Daten des aktuellen Tages zu denen der vorangegangenen sechs Tage addiert und das Ergebnis durch sieben geteilt wird.

Laut Gesundheitsminister Marcelo Queiroga hat Brasilien die Pandemie momentan im Griff. Er bekräftigte, dass die Impfdosen für 2022 bereits garantiert sind und Brasilien sogar das Potenzial hat, ein Exporteur von Impfstoffen zu werden. Als Beispiele nannte Queiroga erneut die Vereinbarung von „Pfizer“ mit der brasilianischen „Eurofarma“ zur Herstellung von einhundert Millionen Dosen des Covid-19-Impfstoffs und die Kapazität der „Oswaldo Cruz Foundation“ (Fiocruz) zur Herstellung von Impfstoffen mit einem nationalen pharmazeutischen Wirkstoff (IFA). Die Impfung gegen Covid-19 war nach Meinung des Ministers von entscheidender Bedeutung, um die Fälle und Todesfälle durch die Krankheit im Land zu reduzieren. Demnach ist der Impfstoff weitgehend für den Rückgang der Todesfälle um neunzig Prozent im Vergleich zu April verantwortlich. Insgesamt wurden in Brasilien mehr als 320 Millionen Impfdosen verteilt, in Rio de Janeiro sind 76,6 Prozent der Gesamtbevölkerung bereits doppelt geimpft und 87,5 Prozent haben zumindest die erste Dosis erhalten. Betrachtet man die Zielpopulation über zwölf Jahre, beträgt die Rate 89,4 Prozent bei den beiden Dosen und 99,7 Prozent bei der ersten.

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