Globale Logistikkrise hat Auswirkungen auf Ecuador

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Im Dezember ist Hochsaison für Bananen, gefolgt von Blumen zum Valentinstag, die zu den fünf wichtigsten Exportartikeln Ecuadors gehören (Foto: Latinapress)
Datum: 26. November 2021
Uhrzeit: 13:14 Uhr
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Autor: Redaktion
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Ecuador lebt vom Verkauf von Bananen und Garnelen in die ganze Welt. Mit der globalen Logistikkrise ist ein wichtiges Glied in der Produktionskette weggebrochen und er Mangel an Containern beeinträchtigt den Produktions- und Exportprozess der beiden wirtschaftlichen Säulen des Landes, die jährlich mehr als sechs Milliarden US-Dollar umsetzen und siebenhundertsiebzigtausend direkte und indirekte Arbeitsplätze schaffen. Internationale Transportengpässe haben die Ankunft notwendiger Rohstoffe wie Plastik, Karton und Düngemittel verzögert, die Kosten erhöht, die Gewinne geschmälert und die Handelsströme verlangsamt. „Wenn wir so weitermachen, wird das nächste Jahr extrem kompliziert“, prophezeit Alfredo Hoyos, ehemaliger Präsident des ecuadorianischen Kunststoffverbandes. „Nur ein Wunder könnte die Rohstoffpreise senken und die gesamte Kette normalisieren“, diagnostiziert der Vertreter einer der wichtigsten Gewerkschaften für die anderen Produktionszweige des Landes. Hoyos erinnert daran, dass für alles, was exportiert wird, Plastik verwendet wird: Bananen, Garnelen, Kakao, Blumen, Kaffee und Fisch. Da der Preis für Polyethylen in die Höhe geschossen ist, ist alles andere teurer geworden. Dies habe zur Folge, dass ecuadorianische Produkte auf dem internationalen Markt weniger wettbewerbsfähig seien.

Die Bananen geben die logistische Bremse an ihre jährlichen Exportzahlen weiter, die sowohl mengen- als auch wertmäßig zurückgegangen sind. Von Januar bis September – dem Zeitpunkt der jüngsten Zahlen der ecuadorianischen Zentralbank – sank der Absatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,5 Prozent in Tonnen und 9,1 Prozent in US-Dollar. In neun Monaten haben 5.253 Tonnen der Frucht die Häfen verlassen und 2,598 Milliarden US-Dollar sind in die Wirtschaft des Bananensektors geflossen, der fünfhunderttausend Arbeitsplätze bietet. Bei den Garnelen hingegen, dem wichtigsten Exportprodukt und Arbeitsplatz für zweihundertsiebzigtausend Menschen, gab es noch keine negativen Zahlen. Obwohl der Sektor auch ein Opfer der Verlangsamung der Welthandelsströme ist, hat er mengenmäßig um 19,9 Prozent und in US-Dollar um 32,3 Prozent zugelegt, was darauf zurückzuführen ist, dass er ein gutes Produktionsjahr hatte und dass es sich um einen Artikel mit einem höheren Preis handelt, der den Preisanstieg in der Logistik auffängt.

Ein Container, der Shanghai verlässt und in der ecuadorianischen Hafenstadt Guayaquil anlegt, kostete vor einem Jahr noch eintausendzweihundert US-Dollar. Heute sind es achtzehntausend US-Dollar. Nach Angaben der Behörden wird sich diese Preiserhöhung bis 2022, mindestens aber bis zum dritten Quartal, fortsetzen. Das gleiche Szenario bestimmt die Entscheidungen der Kartonhersteller in Ecuador. „2022 wird für die Exporteure ein sehr schwieriges Jahr werden, da es möglicherweise zu einer Verknappung der Kartons kommen wird“, warnt Andrés Jiménez, Geschäftsführer von „Papelera Nacional“. Ein Szenario, das sich noch verschärft hat, weil „die Kosten für Kartons erheblich gestiegen sind und es schwierig ist, bei den Spediteuren Platz zu finden, dazu kommen noch die hohen Transportkosten“. In diesem Jahr hat das Land 2,1 Milliarden US-Dollar mehr (47 Prozent) für die Einfuhr von sechsundzwanzig Prozent mehr Rohstoffen bezahlt.

Vor anderthalb Jahren habe man für Papier fünfhundert US-Dollar pro Tonne bezahlt, so Jiménez, während man heute für die gleiche Menge an importiertem Material mehr als eintausendzweihundert US-Dollar ausgibt. „Das Schlimmste ist, dass wir, egal wie viel wir zu zahlen bereit sind, weder das nötige Volumen noch die Schiffe bekommen, um es zu transportieren“, beklagt der Geschäftsmann. Heute gibt es fünfundfünfzigtausend Tonnen weniger Papier für die Herstellung von Kartons, die Lagerbestände sind minimal und „das erschwert die Produktion von Karton in Zeiten, in denen mehr Kartons benötigt werden“. Im Dezember ist Hochsaison für Bananen, gefolgt von Blumen zum Valentinstag, die zu den fünf wichtigsten Exportartikeln Ecuadors gehören. „Ganz zu schweigen von den Garnelenexporten, die im Vergleich zu den Vorjahren ebenfalls zugenommen haben“, erklärt der Geschäftsführer von „Papelera Nacional“ abschließend.

Ohne Plastik, ohne Pappe und auch ohne Düngemittel, oder wenn man für diese Rohstoffe viel mehr als normal bezahlt, müssen die ecuadorianischen Produktionsketten einen Teil ihrer Rentabilität aufgeben, um ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt nicht zu verlieren. Der Kunststoffsektor, in dem einhundertzwanzigtausend Menschen beschäftigt sind, hat bis zu fünfundzwanzig Prozent des Preisanstiegs für Polyethylen aufgefangen, das zur Herstellung von Abdeckungen und Umhüllungen für alle Arten von Produkten verwendet wird. Hoyos spricht jedoch von einem Anstieg der variablen Kosten für importiertes Material um achtzig Prozent. „Wer fängt die Preiserhöhung auf? Das führt dazu, dass Menschen aus dem Erwerbsleben gedrängt werden“, so der Unternehmensleiter abschließend.

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