Paraguay wird trotz Nicaraguas Entscheidung, seine Loyalität nach China zu verlagern, diplomatische Beziehungen zu Taiwan aufrechterhalten. Dies gab der Top-Berater des südamerikanischen Präsidenten Mario Abdo am Freitag (10.) gegenüber „Reuters“ bekannt. China und Nicaragua nahmen am Freitag wieder diplomatische Beziehungen auf, nachdem das zentralamerikanische Land die Beziehungen zum von China beanspruchten Taiwan abgebrochen hatte. „Es ist eine Entscheidung der nicaraguanischen Regierung. Wir respektieren sie, aber Paraguay bleibt fest in seiner Position, die diplomatischen Beziehungen zu Taiwan fortzusetzen“, so Federico Gonzalez, Berater von Präsident Abdo, in einer Erklärung gegenüber „Reuters“. „Für Paraguay ändert das nichts. Unsere Position bleibt gleich.“
China hat den militärischen und politischen Druck auf Taiwan erhöht, seine Souveränitätsansprüche zu akzeptieren und hat damit die Wut des demokratisch regierten Inselstaates auf sich gezogen. Taiwan hat wiederholt erklärt, dass es nicht schikaniert werden will und das Recht auf internationale Beteiligung/Anerkennung hat. Der Bruch Nicaraguas mit Taiwan hat die kleine Gruppe internationaler Verbündeter der Insel reduziert und den Fokus erneut darauf gelegt, ob andere Länder, die diplomatische Beziehungen zu Taiwan unterhalten, dasselbe tun könnten.
Paraguay ist die einzige südamerikanische Nation, die Verbindungen zu Taiwan unterhält, eine Beziehung, die seit mehr als sechs Jahrzehnten besteht. Taiwan finanziert verschiedene Infrastrukturprojekte, bietet landwirtschaftliche Unterstützung im südamerikanischen Binnenstaat und spendete medizinische Versorgung zu Beginn der COVID-19-Pandemie. Bei der Ankündigung der Spende von einer Million Impfstoffdosen an Paraguay im vergangenen Juni sagte Victoria Nuland, die US-Außenministerin für politische Angelegenheiten, dass Paraguays Beziehungen zu Taiwan ein starkes Beispiel für die Welt seien. China, das Taiwan als Schurkenprovinz betrachtet, sagt, dass die Verbündeten der Insel, die jetzt auf vierzehn reduziert sind, nur aufgrund des Drucks von Washington und der sogenannten „Dollar-Diplomatie“ bei Taipeh bleiben.
Leider kein Kommentar vorhanden!