Der Große Grüne Ara gehört mit seinem lindgrünen Gefieder und dem leuchtend blauen Schwanz zu den auffallendsten Tieren, die in den Dschungeln Ecuadors zu Hause sind. Sein leuchtendes Gefieder und sein unverwechselbarer Schrei haben ihn zu einem beliebten Symbol der Region Guayaquil gemacht, aber diese Merkmale machen den Großen Grünen Ara auch zu einem leichten Ziel für Wilderer, die ihn wegen seiner Federn jagen und ihn als exotisches Haustier verkaufen wollen. Diese Bedrohungen, die durch den Verlust des Lebensraums aufgrund von Abholzung und Bergbau noch verschärft werden, haben die Population der großen grünen Aras in Ecuador an den Rand des Aussterbens gebracht, so dass nur noch schätzungsweise dreißig bis vierzig Vögel in freier Wildbahn leben. Es gibt zwar keine Garantie dafür, dass die Vögel jemals wieder in ihrer früheren Anzahl nach Ecuador zurückkehren werden, aber die gemeinnützige Organisation „Rainforest Connection“ und eine Armee alter Mobiltelefone geben dem großen grünen Ara eine Chance. Die Organisation sammelt in der Region Öko- und Bioakustikdaten, um illegale Abholzungen aufzudecken, die wirtschaftliche Verluste verursachen und lokale Arten gefährden.
Die Erhaltungsstrategie der „Rainforest Connection“ wird in geschützten Wäldern in ganz Ecuador umgesetzt und sie ist sowohl hochtechnologisch als auch einfach. „Rainforest Connection“ nimmt alte und nicht mehr benötigte Mobiltelefone, stattet sie mit spezieller Software und Solarzellen aus und installiert sie an Bäumen in den Schutzgebieten Ecuadors. So kann „Rainforest Connection“ auf Anzeichen illegaler Aktivitäten im Wald „hören“. Jedes Geräusch wird mit Mikrofonen aufgenommen, in die Cloud übertragen und ausgewertet. Dadurch können Geräusche von Kettensägen, Schüsse und Fahrzeuge herausgehört und ein Alarm an die Menschen vor Ort verschickt werden – die dann eine Reaktion organisieren können. Bei der Eindämmung der Abholzung geht es nicht nur um den Schutz dieser empfindlichen Ökosysteme und der darin lebenden Kreaturen. Da die Abholzung schätzungsweise die zweitgrößte Ursache für Kohlenstoffemissionen ist – größer als alle Verkehrsmittel zusammen -, bekämpfen die Abhörstationen von „Rainforest Connection“ auch den Klimawandel.
Die Arbeit von „Rainforest Connection“ konzentriert sich auf drei Schutzgebiete, von denen jedes eine einzigartige Auswahl an Pflanzen und Tieren beherbergt die nirgendwo sonst auf der Erde zu finden sind. Im Canandé-Reservat, das aus 58 Quadratkilometern geschütztem Regenwald an der Nordküste Ecuadors besteht, helfen die Hörstationen von „Rainforest Connection“, Dutzende von endemischen Vogelarten zu schützen, wie zum Beispiel den gefährdeten Bindengrundkuckuck. Sie lauschen auch auf die Bedrohung des Braunen Klammeraffen sowie auf gefährdete Lilien-, Palmen- und Orchideenarten.
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