Uruguay ist weltweit bekannt und hat eine lange Rindfleischtradition, aber was ist mit Schweinefleisch? Das kleinste spanischsprachige Land Südamerikas hat eine geringe Produktion von etwa dreizentausend Tonnen pro Jahr und einen niedrigen Pro-Kopf-Verbrauch von 16,6 Kilogramm pro Jahr. Uruguayer ziehen Rindfleisch dem Schweinefleisch vor. Tatsächlich machen Schweinefleisch nur 19,39 Prozent der Fleischpräferenzen der Uruguayer aus, während Rindfleisch und Geflügel mit 53,38 Prozent (45,7 Kilogramm) bzw. 24,3 Prozent (20,8 Kilogramm) am beliebtesten sind. Insgesamt verzehrten die Einwohner Uruguays nach Angaben des Nationalen Instituts für Fleisch (INAC) im Jahr 2020 etwa 85,5 Kilogramm tierisches Eiweiß aller Arten.
Die Schweineproduktion Uruguays ist in den letzten zehn Jahren zurückgegangen. Aus den Daten des uruguayischen Ministeriums für Viehzucht, Landwirtschaft und Fischerei geht hervor, dass das Land im Jahr 2012 rund 17.223 Tonnen Schweinefleisch produzierte und diese Zahlen sind von Jahr zu Jahr auf derzeit 13.000 Tonnen gesunken. Die Einfuhren hingegen sind seither gestiegen, um die Binnennachfrage zu decken. Vor zehn Jahren, im Jahr 2012, importierte Uruguay 26.376 Tonnen Schweinefleisch. Bis November 2021 ist diese Zahl auf 36.654 Tonnen gestiegen, was 57,18 Prozent der gesamten Fleischeinfuhren des Landes entspricht. Diese Menge stammt fast ausschließlich aus Brasilien (97 Prozent), während die restlichen paar Prozent aus Paraguay, Spanien, Dänemark, Chile und Argentinien stammen. Für all diese Schweinefleischimporte zahlte Uruguay 91,5 Millionen US-Dollar, bei einem Preis von 2.497 US-Dollar pro Tonne im Jahr 2021. Das bevorzugte Teilstück ist die Schweinshaxe, die etwa zwei Drittel der Gesamtmenge ausmacht.
Seit 2019 ist der uruguayische Schweinebestand von 142.761 Tieren auf 148.853 im November dieses Jahres leicht angestiegen. Vor etwas mehr als einem Jahrzehnt (2009) lag dieser Bestand noch bei 240.000 Tieren. Nach Angaben des „INAC“ decken sieben Gruppen die gesamte kommerzielle Schweineproduktion ab. Die höchste Konzentration dieser Betriebe befindet sich im Süden des Landes, insbesondere in den Departements Canelones, San José und Colonia, in denen etwa die Hälfte des Schweinebestands angesiedelt ist. Bei der Analyse des Potenzials des Schweinesektors in Uruguay hob Luis Pedro Elhordoy, Präsident der Gruppe der Schweineproduzenten im Südwesten des Landes, hervor, dass die Schweineproduktion die zweitwichtigste Agrarwirtschaft der Welt ist und es für Uruguay ein „Luxus“ wäre, eine gezielte und rentable Produktion zu haben.
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