Die Garnele festigt ihre Position als Spitzenreiter unter den traditionellen Nicht-Öl-Produkten, die von Ecuador exportiert werden. Im Jahr 2021 erwirtschaftete dieser Sektor nach Angaben der Nationalen Kammer für Aquakultur (CNA) Devisen in Höhe von über fünf Milliarden US-Dollar. Von Januar bis November 2021 schloss der Sektor mit einem Anstieg der Produktion und des Exportvolumens um zwanzig Prozent gegenüber dem Vorjahr ab. In diesem Zeitraum wurden 1,670 Millionen Libras (ein Libra entspricht rund 0,454 Kilogramm) Garnelen verschifft, was einem Wert von 4,54 Milliarden US-Dollar und dreiunddreißig Prozent mehr Devisen als im gleichen Zeitraum des Jahres 2020 entspricht. Die endgültigen Daten für dieses Jahr werden diese Woche veröffentlicht. Diese Zahl wurde noch nie von einem Nicht-Öl-Produkt erreicht.
Die Vereinigten Staaten wurden zum zweiten Zielland par excellence nach China. Von Januar bis November stiegen die Einnahmen auf diesem Markt von zweihunderteinundvierzig auf dreihundertsiebzig Millionen Libras, was einen Zuwachs von dreiundfünfzig Prozent bedeutet. Die Zentralbank von Ecuador (BCE) hat Zahlen bis zum letzten Oktober. Mit diesen Daten überstiegen die Krustentierausfuhren in die USA in den ersten zehn Monaten des Jahres 2021 die Marke von einer Milliarde US-Dollar, was sie zum ersten Nicht-Öl-Produkt macht, das diesen Betrag in das nordamerikanische Land verkauft. Hochrechnungen zufolge wird die Marke von 1,2 Milliarden US-Dollar voraussichtlich im Dezember überschritten werden. Die Industrie musste sich allerdings auch umstellen, um mehr in die Vereinigten Staaten zu exportieren. Für diesen Markt werden mehr Garnelenschwänze, d. h. ohne Köpfe, benötigt und somit auch mehr Menschen, die sie köpfen und schälen.
Ecuador ist eines der kleinsten garnelenproduzierenden Länder der Welt, hat jedoch in der Branche weltweit an Bedeutung gewonnen. In der letzten Dezemberwoche beglückwünschte Präsident Guillermo Lasso den Sektor zum Erreichen eines internationalen Produktionsrekords. Die Fachzeitschrift „Aquaculture“ wies darauf hin, dass Ecuador das erste Land ist, das eine Million Tonnen Garnelen pro Jahr produziert und damit vor China, Vietnam und Indien der weltweit führende Erzeuger dieses Krustentiers ist. Für die „CNA“ ist die Nachricht positiv, da sie die Anstrengungen des Landes in einer sehr wettbewerbsintensiven Branche anerkennt. In der Region stellt Ecuador fünfundsechzig Prozent der Produktion und des Exports von Garnelen auf dem gesamten amerikanischen Kontinent.
Was jedoch am meisten auffällt, ist die Zahl der Menschen, die der Sektor aufgrund der Produktionssteigerung beschäftigen konnte. Die Nationale Aquakulturkammer wies darauf hin, dass in vierundzwanzig Monaten neben den direkten auch einhundertdreiundachtzigtausend indirekte Arbeitsplätze geschaffen wurden. Man schätzt, dass die Branche bis 2022 weiter wachsen wird. Die Garnelenzüchter hoffen zusammen mit dem Exportsektor, dass in diesem Jahr Handelsabkommen unterzeichnet werden, damit ecuadorianische Produkte ohne Zölle in mehr Länder gelangen können.
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