Wegweisendes Observatorium macht Chile zu einem globalen Sensor für den Klimawandel

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Das OCC integriert landesweit installierte Sensoren (Fotos: minciencia)
Datum: 21. Januar 2022
Uhrzeit: 15:02 Uhr
Ressorts: Chile, Natur & Umwelt
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Von der trockenen Atacama-Wüste bis zur gefrorenen Antarktis haben Wissenschaftler Hunderte von Sensoren und Überwachungsgeräten im Rahmen des ersten chilenischen Observatoriums für den Klimawandel „Observatorio de Cambio Climático de Chile“ (OCC) installiert. Diese Plattform wurde am Donnerstag (20.) in Betrieb genommen und wird die weltweit vielfältigsten und vollständigsten Daten zur globalen Erwärmung sammeln. Das lateinamerikanische Land, ein schmaler Landstreifen von mehr als viertausend Kilometern Länge – oder doppelt so lang, wenn man Chiles Anteil an der Antarktis mitzählt – ist nach Ansicht von Experten „ideal“ für die Analyse der Schwankungen des Klimawandels in verschiedenen Breitengraden und die Vorhersage künftiger Wetterereignisse. „Das Observatorium wird Umweltinformationen in einer offenen und grundlegend standardisierten Weise für die Analyse des Klimawandels auf globaler Ebene anbieten“, erklärte der chilenische Wissenschaftsminister Andres Couve in der südlichen Stadt Punta Arenas, wo das Projekt gestartet wurde. Er fügte hinzu, dass im Südkegel nur in sehr begrenztem Umfang Umweltdaten gesammelt werden und dass diese Initiative die Lücke mit umfassenden Informationen über Temperaturen, Niederschlag, Sonneneinstrahlung und Windverhältnisse schließen wird“. Der „Cono Sur“ ist eine Bezeichnung für den ungefähr dreiecksförmigen südlichen Teil Südamerikas.

Es handelt sich um ein Pionierprojekt in der Region, auch wenn ähnliche Initiativen wie die Lter-Plattform in den Vereinigten Staaten oder das Tern-Ökosystem-Analysenetzwerk in Australien bereits durchgeführt wurden, erklärte Sharon Robinson, Klimatologin und Expertin für die Antarktis an der australischen Universität Wollongong. Bemerkenswert ist, dass das chilenische Observatorium dasjenige mit der weltweit größten Breitenausdehnung ist und auf der südlichen Hemisphäre liegt.

Das „OCC“ ist eine Regierungsplattform, die Informationen aus öffentlichen und privaten Datenbanken und Sensoren zusammenführt, die zwischen der Stadt Arica an der Nordgrenze zu Peru und der Antarktis platziert sind. Zu den Teilnehmern gehören das chilenische Antarktische Institut (Inach), das chilenische Meteorologische Direktorat (DMC) und das Institut für Ökologie und Biodiversität (IEB), wobei das Ziel darin besteht, Allianzen mit internationalen Einrichtungen zu schmieden, um das Netzwerk zu erweitern. In das „OCC“ sollen auch Informationen einfließen, die von einem ersten Ozeansensor gesammelt werden, der in einer der tiefsten Meeresschluchten der Erde, dem Atacama-Graben (auch bekannt als Peru-Chile-Graben), dem Berührungspunkt zwischen der tektonischen Platte von Nazca und der südamerikanischen Platte und mehr als acht Kilometer unter der Meeresoberfläche, platziert wird.

Ein weiterer Meilenstein des Projekts ist die Installation von einundzwanzig Multiparameter-Stationen in der Antarktis, um das dortige Klima in Echtzeit zu messen. Die Stationen werden in einer Linie zwischen der Escudero-Basis auf King George Island und der „Union Glacier Joint Scientific Polar Station“ in den Ellsworth Mountains aufgestellt.

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