Die staatliche „China National Nuclear Corp“ (CNNC) hat in Argentinien einen Vertrag über den Bau des acht Milliarden US-Dollar teuren Kernkraftwerks Atucha III mit chinesischer Hualong-One-Technologie unterzeichnet und damit ein Geschäft wiederbelebt, das seit Jahren ins Stocken geraten war. „CNNC“ teilte auf seinem WeChat-Account mit, dass es im Vorfeld der China-Reise des argentinischen Präsidenten Alberto Fernandez Ende dieser Woche einen EPC-Vertrag (Engineering, Procurement and Construction) unterzeichnet habe. Die Fortschritte auf dem Weg zu einem Atomabkommen zwischen den beiden Ländern waren ins Stocken geraten, seit die Regierung der ehemaligen Präsidentin Cristina Fernandez, die 2015 aus dem Amt schied, erstmals darüber verhandelt hatte. Sie ist jetzt Vizepräsidentin Argentiniens.
Die argentinische Regierung teilte in einer Erklärung mit, dass das Bauprojekt „eine Investition von mehr als acht Milliarden US-Dollar“ für die Planung, den Bau, die Beschaffung, die Inbetriebnahme und die Lieferung eines Reaktors vom Typ HPR-1000 umfasst. „Atucha III wird eine Bruttostromleistung von 1.200 MW und eine anfängliche Nutzungsdauer von sechzig Jahren haben und den Ausbau der nationalen Nuklearkapazitäten ermöglichen“, hieß es und der Baubeginn soll noch in diesem Jahr erfolgen. Einzelheiten über die Finanzierung des Kernkraftwerksgeschäfts sind nicht bekannt. Der Reaktor soll in der Stadt Lima in der Provinz Buenos Aires installiert werden.
China hat „Hualong One“ entwickelt, die dritte Generation einer Kernreaktortechnologie, die mit dem von „Westinghouse“ entwickelten „AP1000“ und der europäischen „EPR-Technologie“ (Evolved Pressurized Reactor) konkurrieren soll. China hat seinen eigenen Reaktor „Hualong One“ in der südostchinesischen Provinz Fujian in Betrieb genommen. Das Projekt in Argentinien wird nach Pakistan der zweite Standort in Übersee sein, an dem die Hualong One-Technologie zum Einsatz kommt.
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