Kuba kämpft darum, seine Tourismusindustrie nach einem monatelangen pandemiebedingten Dornröschenschlaf wiederzuerwecken. Reisende bleiben weg und der Plan der Regierung, die Wirtschaft aus einer sich vertiefenden Krise herauszuholen, drohen zu entgleisen. Die kommunistisch regierte Insel, die lange Zeit ein beliebtes Reiseziel in der Karibik war, hat auf den Tourismus gesetzt, um in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von vier Prozent zu erzielen. Die Coronavirus-Pandemie ließ die Produktion einbrechen, was zu Lebensmittel- und Medikamentenknappheit und Stromausfällen führte und zu den größten regierungsfeindlichen Protesten seit der Revolution von Fidel Castro 1959 beitrug.
Im Gegensatz zu vielen Nachbarn in der Region sind einige Analysten der Meinung, dass Kuba bei der Reaktion auf COVID-19 mit Vorsicht vorgegangen ist. Das Land hielt seine Grenzen bis Mitte November 2021, als der Großteil der Bevölkerung geimpft war, mit wenigen Ausnahmen weitgehend geschlossen. Diese Entscheidung führte dazu, dass Kuba 2021 siebenundsechzig Prozent weniger Besucher anlockte als 2020 und weniger als zehn Prozent der 4,3 Millionen Ankünfte im Jahr 2019, wie offizielle Daten zeigen. In der Karibik insgesamt stiegen die Touristenzahlen 2021 um dreiundsechzig Prozent, während Kuba nach Angaben der Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen weitgehend tabu blieb. Die Daten zeigen, dass die Reisenden seit der Wiedereröffnung der Grenze nur langsam nach Kuba zurückkehren. Im Januar, einem beliebten Monat für Reisen in die Karibik, besuchten nur 84.000 Touristen Kuba, ein Rückgang von achtzig Prozent gegenüber 394.000 im Jahr 2020 und weit entfernt von dem Tempo, das notwendig ist, um das Ziel des Landes von 2,5 Millionen Besuchern im Jahr 2022 zu erreichen.
Leere Strände und Hotels könnten sich als weiterer Schlag für Kubas kränkelnde und ineffiziente Staatswirtschaft erweisen, die auf Devisen aus dem Tourismus, der zehn Prozent des BIP ausmacht, angewiesen ist, um grundlegende Güter wie Lebensmittel und Medikamente auf dem Weltmarkt zu kaufen. Unabhängige Experten und kubanische Reiseveranstalter, die von „Reuters“ befragt wurden, sagen, dass Kuba es schwer haben wird, während der Pandemie verlorenes Terrain zurückzugewinnen, was größtenteils auf die anhaltenden US-Beschränkungen zurückzuführen ist, die den Reiseverkehr zwischen Kuba und dem großen US-Markt nahezu unterbunden haben.
Es spricht sich natürlich auch rum, wie repressiv und menschenverachtend das Regime bei der eigenen Bevölkerung agiert. Und wie katastrophal die Versorgungslage nicht nur für die Bevölkerung, sondern auch für eventuelle Individualtouristen ist
Kuba ist kein kommunistisches Land. Es gibt nirgendwo ein Land, dass nach der kommunistischen Ideologie geführt wird. Es gibt auch keinen gelebten Sozialismus. Das sind alles staatskapitalische Regierungen, kleptokratische machthungrige Systemführer. Venezuela, China, Kuba, etc. Sie machen sich die Taschen voll auf Kosten der Einwohner. So wie in den meisten Ländern dieser Welt.
@Jochen: wunderbare, zutreffende Kurzzusammenfassung/Zustandsbeschreibung.
Weder das eine noch das andere „System“ beschönigend.
Es ist am Ende nur immer die Frage zu stellen in welchem der „Systeme“ sich die Menschen auf Dauer wohler fühlen und ihnen von den „Systembeherrschern“ die überwiegenden persönlichen Freiheiten,- Entfaltungsmöglichkeiten und letztlich Lebensperspektiven geboten werden.
Spätestens da, reihen sich Staatsgebilde, wie Venezuela, Kuba, China, Russland, Nord Korea, etc, etc. ziemlich weit Hinten ein.
Aber auch dort liegt es immer an der opportunistischen „Perspektive“ des/der gerade Nutznießenden, oder?