In einem am Samstag (5.) vorgestellten Bericht der chilenischen Armee mit dem Titel „Reflexion über die Handlungen der Armee in den letzten 50 Jahren“ werden die Menschenrechtsverletzungen durch das Militär während der Diktatur von Augusto Pinochet anerkannt und verurteilt. In dem Text, der vom am Mittwoch von seinem Amt zurückgetretenen Oberbefehlshaber Ricardo Martínez veröffentlicht wurde, bezeichnet die Institution ihre Beteiligung an Verbrechen gegen die Menschlichkeit wie Folter, Entführungen, Verschwindenlassen und Hinrichtungen von Oppositionellen, darunter die Ermordung der Generäle Carlos Prats und René Schneider sowie des Gewerkschaftsführers Tucapel Jiménez zwischen 1973 und 1990, als „Schande“.
„Die Menschenrechtsverletzungen, die sich in dieser Zeit ereigneten und an denen Angehörige der Armee beteiligt waren – sei es als Folge von Handlungen, die sich aus Gehorsam, unverhältnismäßiger Gewaltanwendung, individuellen Exzessen oder zufälligen Handlungen ergaben – haben eine tiefe Wunde hinterlassen“, heißt es in dem Dokument. Der Bericht verurteilt insbesondere die so genannte Karawane des Todes, ein Mechanismus, mit dem in verschiedenen chilenischen Städten Massaker begangen wurden und der die Institution beeinträchtigt hat.
In dem 120-seitigen Bericht heißt es, dass „die Menschenrechtsverletzungen, die während der Militärregierung begangen wurden, nicht bagatellisiert oder dekontextualisiert werden können, da die Militärs verpflichtet sind, bei ihren Handlungen die gesetzlichen Normen und Verfahren einzuhalten“. Ebenso wird über die Untersuchung „Betrug in der Armee“ berichtet, in der ehemalige Oberbefehlshaber der Veruntreuung öffentlicher Mittel beschuldigt wurden.
Erstaunliche Kehrtwendung, kaum zu glauben!
Diese wird Etlichen, welche jahrzehntelang, auch in USA und Deutschland, wieder besseren Wissens, exakt das Gegenteil behaupteten, verabscheuungswürdige, ruchlose Lügen strafen.
Bleibt schließlich zu hoffen, dass sich die Militärs künftig „anständiger“ und gesetzeskonform verhalten.
Diese Hoffnung teile ich allerdings und nicht nur in Lateinamerika nicht.