Central de Abasto größter städtischer Solarpark der Welt

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Auf dem "Central de Abasto de la Ciudad de México" gibt es rund zehntausend Stände, an denen hauptsächlich Obst, Gemüse und Fleisch verkauft werden (Foto: GobiernodeMexico)
Datum: 29. März 2022
Uhrzeit: 12:20 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Ein weitläufiger Obst- und Gemüsemarkt in der mexikanischen Hauptstadt will als größter städtischer Solarpark der Welt eine grünere Zukunft einläuten: Auf den scheinbar endlosen Dächern der Gebäude sollen noch in diesem Jahr Tausende von Photovoltaikanlagen installiert werden. Das rund 19,9 Millionen US-Dollar teure Dachsolarprojekt wird einen chaotischen Großmarkt abdecken, der täglich eine halbe Million Kunden bedient und sich über eine Fläche erstrecken, die etwa vierhundert Fußballfeldern entspricht. Wenn die Solarzellen auf den Dächern des Central de Abasto-Marktes noch in diesem Jahr in Betrieb genommen werden, werden sie nach Angaben von Fadlala Akabani, der Ministerin für wirtschaftliche Entwicklung der Hauptstadt, eine Leistung von 18 Megawatt erbringen – genug, um etwa 14.000 Haushalte zu versorgen. Auf dem „Central de Abasto de la Ciudad de México“ gibt es rund zehntausend Stände, an denen hauptsächlich Obst, Gemüse und Fleisch verkauft werden. Etwa sechsunddreißigtausend Paneele sollen die Dächer von Gebäuden bedecken und letztendlich viel mehr Strom erzeugen, als der Markt verbraucht, wobei der überschüssige Strom wahrscheinlich anderen Nutzern zur Verfügung gestellt wird.

Das Projekt stellt eine der seltenen grünen Initiativen der Regierung von Präsident Andres Manuel Lopez Obrador dar, die bisher vor allem auf die Förderung fossiler Brennstoffe und die Stromerzeugung durch zwei staatliche Energieriesen – die nationale Ölgesellschaft Pemex und den Stromversorger CFE – gesetzt hat. In den ersten drei Jahren seiner Amtszeit hat sich Lopez Obrador mit Privatunternehmen angelegt, die in Mexiko stark in erneuerbare Energien investiert haben und sogar eine Reform vorangetrieben, die viele bestehende private Energieprojekte streichen würde. „Die Entwicklung großer (Solar-)Projekte liegt seit über einem Jahr auf Eis“, erklärte Javier Romero vom Solarenergieverband ANES laut „Reruters“ und verwies auf das erhöhte politische Risiko und die rechtliche Ungewissheit, die potenzielle private Erzeuger untergraben.

Nach Angaben der Branche trug die Solarenergie im vergangenen Jahr nur etwa fünf Prozent zur mexikanischen Stromerzeugung bei. Die mexikanische Solarstromerzeugung ist jedoch prozentual gesehen größer als in den Vereinigten Staaten, wo sie im vergangenen Jahr fast drei Prozent ausmachte, wie Daten der „U.S. Energy Information Administration“ (EIA) zeigen. Während die EIA prognostiziert, dass der Anteil der Solarenergie in den USA bis 2050 auf ein Fünftel der Elektrizität des Landes ansteigen wird, lehnte die staatliche mexikanische Energiebehörde CFE eine eigene Schätzung ab. Mexikos frühere Regierungen haben sich verpflichtet, bis 2024 einen Anteil von fünfunddreißig Prozent an sauberer Energie zu erreichen. Derzeit liegt dieser Anteil bei neunundzwanzig Prozent und wird größtenteils von den Wasserkraftwerken der CFE und privaten Windparks getragen. Die Erreichung dieses Ziels wird jedoch von Branchenexperten angesichts der aktuellen Trends als nahezu unmöglich angesehen.

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