Am Sonntag (3.) ist die Schriftstellerin Lygia Fagundes da Silva Telles im Alter von 98 Jahren in São Paulo gestorben. Sie wurde als „die Dame der brasilianischen Literatur“ bezeichnet und hatte den Lehrstuhl der Brasilianischen Akademie der Literatur inne. Nach Angaben von Familienmitgliedern starb Lygia eines natürlichen Todes zu Hause. Die Tochter des Juristen Durval de Azevedo Fagundes und dessen Ehefrau Maria do Rosário Silva Jardim de Moura studierte zwischen 1940 und 1945 Rechtswissenschaften und schloss dieses Studium erfolgreich ab. Da sie aber als Frau keinerlei Möglichkeiten hatte, als Juristin zu arbeiten, verdiente sie sich ihren Lebensunterhalt als Journalistin.
Lygia verstand sich als politisch engagierte Schriftstellerin und Stimme der dritten Welt. Sie ist Autorin wichtiger und berühmter Werke wie Porão e Sobrado (1938), Ciranda de Pedra (1954), Verão no Aquário (1964), Antes do Baile Verde (1970), As Meninas (1973), Seminário dos Ratos (1977), Mistérios (1981), As Horas Nuas (1989) und anderer. 2005 gewann sie den Camoes-Preis, der als höchste Auszeichnung für Literatur in portugiesischer Sprache gilt und wurde viermal mit dem Jabutí, dem Hauptpreis für brasilianische Schriftsteller, ausgezeichnet. Die Werke von Fagundes Telles wurden ins Englische, Spanische, Deutsche, Italienische, Polnische, Tschechische und Französische übersetzt.
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