Ecuador hat mit der Förderung von Öl aus einem dritten Ölfeld begonnen, das teilweise in einem Naturschutzgebiet im Amazonas-Regenwald liegt. Die Förderung von 3.600 Barrel pro Tag begann im Ishpingo-Ölfeld, das zusammen mit den nahe gelegenen Feldern Tiputini und Tambococha den so genannten ITT-Block bildet, der mehr als vierzig Prozent der nachgewiesenen Erdölreserven des südamerikanischen Landes enthält. In den drei Felder lagern zusammen über eine Milliarde Barrel der nachgewiesenen Ölreserven des ehemaligen OPEC-Mitglieds Ecuador (insgesamt vier Milliarden Barrel).
Mit der Förderung in Tiputini und Tambococha wurde 2016 begonnen, nachdem jahrelang heftig darüber debattiert wurde, ob innerhalb des Yasuni-Nationalparks gebohrt werden soll. Der damalige Präsident Rafael Correa hatte versucht, die internationale Gemeinschaft davon zu überzeugen, Ecuador 3,6 Milliarden US-Dollar zu zahlen, damit es den ITT-Block nicht ausbeutet – eine letztlich gescheiterte Initiative zum Schutz des Amazonas und zur Eindämmung des Klimawandels. Da seine Regierung angesichts des Einbruchs der weltweiten Ölpreise knapp bei Kasse war, bat der linksgerichtete Staatschef schließlich den Kongress, grünes Licht für die Bohrungen zu geben.
Der derzeitige rechtsgerichtete Präsident Guillermo Lasso will die Ölförderung in Ecuador verdoppeln, obwohl indigene Gemeinschaften und Umweltschützer dagegen sind. „Wenn diese Bohrung (in Ishpingo) den derzeitigen Produktionstrend von 3.600 Barrel pro Tag beibehält, werden jährlich etwa sechzig Millionen US-Dollar generiert, die in die Verbesserung des Bildungs-, Gesundheits- und Sicherheitssystems investiert werden“, hieß es in einer Regierungserklärung am Mittwoch (13.). Im Jahr 2021 produzierte das Nachbarland von Kolumbien und Peru nach Angaben der Zentralbank über eine halbe Million Barrel pro Tag, hauptsächlich durch die staatliche „Petroecuador“.
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