Brasilien beginnt eine „Düngemitteldiplomatie“-Reise

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Die himmelhohen Preise für Düngemittel haben dazu geführt, dass Landwirte auf der ganzen Welt den Einsatz von Düngemitteln einschränken und ihre Anbauflächen verkleinern (Foto: Gob.mx)
Datum: 03. Mai 2022
Uhrzeit: 15:25 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Der neue brasilianische Landwirtschaftsminister Marcos Montes wird ab dieser Woche Jordanien, Ägypten und Marokko besuchen und mit Entscheidungsträgern eine Erhöhung der Düngemittelimporte aus diesen Ländern besprechen. „Es ist eine Pilgerreise, die wir Düngemitteldiplomatie nennen“, erklärte Montes in einem Interview mit „Reuters“ am späten Montag (2.) Ortszeit und fügte hinzu, dass er von Vertretern des Privatsektors begleitet wird. Die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas ist ein führender Prodzent von Lebensmitteln, deckt etwa fünfundachtzig Prozent ihres Düngerbedarfs durch Importe und ist besorgt über eine mögliche weltweite Verknappung der Produkte, nachdem westliche Länder Sanktionen gegen die Hauptproduzenten Weißrussland und Russland verhängt und China die Exporte eingeschränkt hat.

Montes‘ Reise wird am Donnerstag (5.) beginnen und acht bis zehn Tage dauern. Brasilien will nach den Worten von Montes auch ausländische Investoren dazu ermutigen, Düngemittel im südamerikanischen Land zu produzieren. Die brasilianischen Düngemittelimporte haben im ersten Quartal und im April zugenommen, da sich die lokalen Unternehmen beeilten, das Produkt zu sichern. Die Düngemittelimporte im April übertrafen die 1,88 Millionen Tonnen vom April 2021 laut ersten Handelsdaten, die zeigten, dass die täglichen Düngemittelimporte bis zur vierten Woche des letzten Monats auf durchschnittlich 149.000 Tonnen anstiegen, gegenüber einem Durchschnitt von 94.000 pro Tag im April 2021.

Laut Montes sollte die Reise ursprünglich schon in den ersten Tagen seiner Amtszeit im vergangenen Monat beginnen, die Pläne wurden aber wegen des Ramadan verschoben. Montes löste Ende März Tereza Cristina Dias als Landwirtschaftsministerin ab und baut nun auf ihrem Erbe auf. Er hat Gespräche mit dem Iran aufgenommen, um die brasilianische Importquote für Harnstoff von derzeit einer Million Tonnen auf drei Millionen Tonnen zu erhöhen. Dias reiste im Februar in den Iran und wurde von brasilianischen Landwirten begleitet, die Düngemittel gegen Mais tauschen wollen. Montes sagte, die Verhandlungen mit dem Iran seien im Gange, verwies auf Zahlungsschwierigkeiten im Zusammenhang mit den Sanktionen gegen das Land und lehnte es ab, einen Zeitplan für eine Ankündigung zu nennen.

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