Die brasilianischen Exporte in die zweiundzwanzig Länder der Liga der Arabischen Nationen sind im ersten Quartal gestiegen, da die Preise für Agrarrohstoffe in die Höhe geschnellt sind und man sich mit Lebensmitteln eindecken will. Die brasilianischen Gesamtexporte in die Gruppe erreichten in diesem Zeitraum einen Wert von 3,86 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von fast vierunddreißig Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres entspricht, so die Erklärung der Arabisch-Brasilianischen Handelskammer. Der Anstieg der Verkäufe an die arabischen Länder spiegelt laut einem Bericht von „Reuters“ auch die geringere Beteiligung Russlands und der Ukraine am weltweiten Getreide- und Düngemittelhandel wider, heißt es in der Erklärung, die sich auf zwei wichtige Lieferanten von Produkten wie Weizen und Sonnenblumenöl bezieht.
Eisenerz, das den größten Teil der brasilianischen Verkäufe an die arabischen Länder ausmacht, lag im ersten Quartal bei 690,29 Millionen US-Dollar, was einem Rückgang von 12,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Andererseits kam die starke Nachfrage nach Lebensmitteln den einheimischen Exporteuren zugute, die einen satten Gewinn erzielten. Der Umsatz mit Hühnerfleisch stieg in den ersten drei Monaten des Jahres um fast elf Prozent auf 591 Millionen US-Dollar, während der Umsatz mit Zucker um fast zwanzig Prozent auf 588,8 Millionen US-Dollar anstieg. Die Verkäufe von Sojaprodukten stiegen um 122,8 Prozent auf 318 Millionen US-Dollar, während die Weizenexporte mit 285,86 Millionen US-Dollar um 438,06 Prozent zunahmen. Den Angaben zufolge steigerte die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas auch die Verkäufe von Mais und gefrorenem Rindfleisch in die arabischen Länder um 27,21 bzw. 165,73 Prozent.
Laut der brasilianisch-arabischen Handelskammer sind die Länder außerhalb der arabischen Welt daran interessiert, die Versorgung mit Lebensmitteln zu gewährleisten, was für die brasilianischen Lebensmittelexporteure ein Segen ist. Die Kammer äußerte jedoch die Befürchtung, dass ein möglicher Rückgang der Düngemittelimporte aus Russland und Weißrussland, die von den westlichen Sanktionen betroffen sind, sich negativ auf die brasilianische Getreideernte 2022/2023 auswirken könnte.
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