Im November dieses Jahres findet in der peruanischen Hauptstadt Lima das Festival „Meeting of Styles: International Street Art & Graffiti“ statt. Die Veranstaltung bringt Künstler aus der ganzen Welt mit ihren unterschiedlichen Stilrichtungen zusammen. Araçatuba, eine Gemeinde im Landesinneren des brasilianischen Bundesstaates São Paulo, wird bei der nächsten Ausgabe des Festivals vetreten sein. Die Künstlerin Júlia de Oliveira (22) ist die einzige Brasilianerin, die von den Organisatoren der Veranstaltung eingeladen wurde, die zu den ausdrucksstärksten in diesem Segment zählt. „Ich habe mich sehr gefreut, weil die Organisation das Künstlerauswahlverfahren noch nicht einmal eröffnet und mich bereits zur Teilnahme eingeladen hat. Es ist sehr wichtig, eine junge Frau zu sein, die die Stadt, den Staat und das Land repräsentiert und auch die Möglichkeit, meine Kunst außerhalb Brasiliens einem anderen breiten Publikum vorzustellen“, freut sich Júlia und betont, dass die Veranstaltung für das Portfolio aller Graffiti-Künstler relevant ist.
Sie erhielt die Einladung, nachdem sie im September letzten Jahres am „Meating of Styles“ in Brasilien in der Gemeinde Palmeira (PR) teilgenommen hatte. Dort schuf sie ein Wandbild mit der visuellen Identität, mit der sie normalerweise arbeitet: Ermächtigung, Kampf und weibliche Stärke. In diesem Fall malte sie eine Frau mit einem Tukan und den Worten: Liebe und Stärke. „Mit meiner Kunst versuche ich zu zeigen, dass Frauen Mut und Freiheit repräsentieren und nicht nur Weiblichkeit. Deshalb sind die Gesichtszüge sehr ausdrucksstark. Graffiti ist eine Ausdrucksform persönlicher Gefühle. Mit jedem Bild versuche ich, ein Gefühl oder ein Trauma zu vermitteln, das ich erlebt habe oder gerade erlebe“.
Als Júlia die Schule verließ, begann sie vor vier Jahren als Tätowiererin zu arbeiten. Der Kontakt mit Graffiti entstand ein Jahr später, als sie an einer Veranstaltung teilnahm und sich für Urban Art zu interessieren begann. Heute verschönert sie neben ihrer Tätigkeit als Tätowiererin im Auftrag private Flächen und gewerbliche Einrichtungen. Eines ihrer Werke ist im PIT (Tourist Information Post) des Rathauses von Araçatuba zu sehen, das sich beim Araçatuba Shopping befindet. Um an der Veranstaltung in Peru im November teilnehmen zu können, steht Júlia vor der Herausforderung, Ressourcen für den Kauf von Tickets zu beschaffen, da die Veranstaltung Essen und Unterkunft umfassen wird. Sie hat bereits eine Tombola veranstaltet und sucht nach Sponsoren, außerdem organisiert sie ein virtuelles Crowdfunding, um das nötige Geld aufzubringen.
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