Kleinanleger verlieren ihre Ersparnisse und ihr Vertrauen in Kryptowährungen

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Kryptowährungen unterliegen weltweit einer uneinheitlichen Regulierung und Händler von Bitcoin und der kleineren Palette von Kryptowährungen sind oft nicht vor Kursverlusten geschützt (Foto: Criptomonedas)
Datum: 18. Mai 2022
Uhrzeit: 13:22 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Der für wilde Kursschwankungen bekannte Markt für Kryptowährungen ist in der vergangenen Woche abgestürzt. Zahlreiche Anleger hatten ihr Geld aufgrund von Sorgen über steigende Inflation und Zinssätze aus risikoreicheren Anlagen abgzogen. Bitcoin, die weltweit führende Kryptowährung, fiel am Donnerstag auf 25.401 US-Dollar, den niedrigsten Stand seit Dezember 2020. Im November erreichte die erste und weltweit am Markt stärkste Kryptowährung auf Grundlage eines dezentral organisierten Buchungssystems ein Allzeithoch von 69.000 US-Dollar. Kleinere Kryptowährungen wurden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen, wobei Ether, die zweitgrößte Kryptowährung, um mehr als fünfzehn Prozent auf den niedrigsten Stand seit Juni fiel. Luna, eine digitale Währung, die in den sozialen Medien stark beworben und von institutionellen Anlegern unterstützt wurde, verlor fast ihren gesamten Wert. Kleine Händler in verschiedenen Ländern Lateinamerikas haben sich in der Hoffnung auf schnelle Renditen in Kryptowährungen gestürzt und fast alles verloren, obwohl die Aufsichtsbehörden davor gewarnt hatten, dass aufstrebende Vermögenswerte mit hohen Risiken verbunden sein können.

Plattformen wie „Robinhood“, die dreiundzwanzig Millionen Kunden mit einer Vielzahl von Vermögenswerten besitzen, haben dazu beigetragen, die Aktivität von Kleinanlegern anzukurbeln, auch im Bereich der Kryptowährungen. Etwa ein Viertel des transaktionsbasierten Umsatzes von „Robinhood“ stammte im ersten Quartal dieses Jahres aus Kryptowährungen, so „Robinhood“ in seiner jüngsten Gewinnmitteilung. Die Gesamtzahl der Nutzer von Kryptowährungsplattformen ist stark angestiegen. „Binance“, die größte Kryptowährungsplattform der Welt, hatte im vergangenen Monat rund 118 Millionen Kunden, gegenüber 43,4 Millionen im ersten Quartal 2021. Nach den Turbulenzen der letzten Woche waren die Online-Foren jedoch voll von Leidensgeschichten, in denen zahlreiche Kleinanleger ihren Schmerz über die erlittenen Verluste zum Ausdruck brachten.

Todesspirale

Ein Beispiel für die Risiken von Kryptowährungen war der Zusammenbruch von „TerraUSD“ in der vergangenen Woche, einem so genannten „Stablecoin“, der durch einen komplexen Algorithmus unter Einbeziehung von „Luna“ einen konstanten Wert erhalten soll. Als die Kryptowährungen unter starken Verkaufsdruck gerieten, versagte das System. „TerraUSD“ – entwickelt, um einen Wert von 1 US-Dollar zu erhalten – wurde am Dienstag um 9 Cents gehandelt, während „Luna“ nach Angaben von „CoinGecko“ auf nahezu Null fiel. Der Sturz von „Luna“ hat den größten Teil seines Marktwerts vernichtet, der nach Angaben von „CoinGecko“ bis Anfang April bei über vierzig Milliarden US-Dollar lag.

Uneinheitliche Regelung

In den dreizehn Jahren seines Bestehens war der Kryptowährungssektor von schwindelerregenden Anstiegen und plötzlichen Abstürzen geprägt. Im November beispielsweise stürzte der Bitcoin in nur knapp zwei Wochen um ein Fünftel ab, nachdem er zuvor ein Rekordhoch von 69.000 US-Dollar erreicht hatte. Sechs Monate zuvor war er in nur neun Tagen um fast vierzig Prozent eingebrochen. Der jüngste Absturz der Kryptowährungen – der den Gesamtwert des Sektors auf 1,2 Billionen US-Dollar und damit auf weniger als die Hälfte des Wertes vom November letzten Jahres brachte – führte jedoch zum Zusammenbruch von „Luna“, die am 1. Mai gemessen an der Marktkapitalisierung die achtgrößte Kryptowährung der Welt war.

Kryptowährungen unterliegen weltweit einer uneinheitlichen Regulierung und Händler von Bitcoin und der kleineren Palette von Kryptowährungen sind oft nicht vor Kursverlusten geschützt. Angesichts der Undurchsichtigkeit des Marktes ist es jedoch schwierig, das Ausmaß des Schadens, den der Kryptowährungsabsturz bei kleineren Anlegern angerichtet hat und die Auswirkungen auf den künftigen Appetit abzuschätzen.

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