Mit einer Fläche von 8.288 Quadratkilometern ist der Titicacasee der größte Süßwassersee Südamerikas. Der „Lago Titicaca“ auf der Altiplano-Hochebene in den Anden ist etwa 15,5-mal so groß wie der Bodensee, der westliche Teil mit 4.916 Quadratkilometern gehört zu Peru und der östliche Teil mit 3.372 Quadratkilometern zu Bolivien. Eine wichtige Nahrungsquelle für die Bevölkerung am Titicacasee ist seit jeher der Fischreichtum gewesen. Bolivien und Peru haben nun ein Labor eingerichtet, um einheimische Fische zu züchten, die vom Aussterben bedroht sind – vor allem aufgrund von Überfischung. Das Labor befindet sich im Fischzentrum Tiquina-Bolivia in der bolivianischen Stadt San Pablo de Tiquina und ist eine gemeinsame Initiative der binationalen Titicacasee-Behörde (ATL), des bolivianischen öffentlichen dezentralen Instituts für Fischerei und Aquakultur (IPD PACU) und des binationalen Projekts zur umfassenden Bewirtschaftung von Wasserressourcen (GIRH-TDPS).
Die Behörden berichten von einer „dramatische Situation der Fischerei“ für einheimische Arten. Demnach ist das Fischaufkommen im See in den letzten drei Jahrzehnten um etwa neunzig Prozent zurückgegangen. Dies ist die Folge von Überfischung, mangelnder Kontrolle und Überwachung (Nichteinhaltung der saisonalen Fangbeschränkungen). Das Labor wird in der Lage sein, Fische zu produzieren, um das Titicaca-Becken zu bevölkern und zur Erholung der natürlichen Populationen beizutragen. Dadurch werden Ernährungssicherheit und Arbeitsplätze für Tausende von bolivianischen und peruanischen Einwohnern, die vom Fischfang leben, garantiert.
Laut dem Direktor des „IPD PACU“, Grover Garcia, ist die Produktion von einer halben Million Larven oder Jungfische der betroffenen Arten geplant, mit dem Ziel, die Produktion auf eine Million zu erhöhen. Die Fischbrut wird nicht nur den Titicacasee bevölkern, sondern auch den peruanischen Arapa- und Umayo-See sowie den bolivianischen Ururu- und Poopo-See, die alle zum selben Wassersystem gehören.
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