Zoo Dresden: Artenschutz für Aras in Bolivien

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Zum Welt-Papageien-Tag (31. Mai) hat der Zoo Dresden seine Aras in den Fokus gerückt und sein künftiges Engagement für den Artenschutz für die im Zoo gehaltenen Aras vorgestellt (Foto: Zoo Dresden)
Datum: 01. Juni 2022
Uhrzeit: 14:37 Uhr
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Autor: Redaktion
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Zum Welt-Papageien-Tag (31. Mai) hat der Zoo Dresden seine Aras in den Fokus gerückt und sein künftiges Engagement für den Artenschutz für die im Zoo gehaltenen Aras vorgestellt. Papageien gehören zu den farbenprächtigsten und beliebtesten Vögeln in Zoos überhaupt. Die Aras im Zoo Dresden sind ein echtes Highlight für die Zoobesucher und sowohl optisch ein Hingucker als auch akustisch beeindruckend. Während in der Vergangenheit eine große Auswahl verschiedener Arten gehalten und präsentiert wurde, haben die Verantwortlichen im vergangenen Jahr eine Umstellung im Bestand dieser südamerikanischen Großpapageien vorgenommen. Der Fokus liegt nunmehr auf der Schwarmhaltung einer Art, da dies dem natürlichen Verhalten dieser und generell der meisten Papageien entspricht.

Die Wahl fiel auf den Rotohrara, eine kleine Art aus den trockenen Dornbusch- und Kakteensavannen im zentralen Bolivien. Die Art ist akut vom Aussterben bedroht und die Weltnaturschutzunion IUCN gibt den Bestand im Freiland mit weniger als 300 ausgewachsenen Tieren an. Der europäische Zooverband EAZA hat die Art daher auch als eine Prioritätsart für die künftige Haltung in Europa ausgewählt. In Deutschland halten derzeit nur drei weitere Zoos diese seltene Art. Optisch unterscheidet sich diese Art deutlich durch ihr blau-gelbes Federkleid von den rot-grünen Rotohraras. Mit nur 300 ausgewachsenen Tieren ist auch diese Papageienart akut vom Aussterben bedroht. Blaulatzaras bewohnen anders als die Rotohraras die eher tropischen, feuchten und saisonal überfluteten Baumsavannen im nördlichen Bolivien. Auch diese Art wurde von der EAZA als Prioritätsart für ein Zuchtprogramm in Europa festgelegt. Die Art wird derzeit in Deutschland in acht Zoos gehalten.

Aktuelle Schätzungen sagen, dass etwa 1/3 der 350 bekannten Papageienarten in ihrem Wildbestand bedroht sind. Um auf diesen Zustand aufmerksam zu machen, wurde 2004 vom World Parrot Trust der Welt-Papageien-Tag ins Leben gerufen. Die Hauptursachen sind meist menschengemacht. So sind die Zerstörung und Umwandlung von Lebensräumen für urbane oder landwirtschaftliche Zwecke und der Wildtierhandel dabei die wichtigsten Einflussfaktoren.

Der Zoo Dresden hat sich daher entschieden, sein Artenschutzengagement auf diese Vogelarten auszuweiten. Nach Recherche und Rücksprache mit Kollegen aus anderen Zoos wurde in der Asociación Armonía einen Projektpartner gefunden, der sich für den Erhalt der Vogelwelt in Bolvien einsetzt. Die Asociación Armonía ist eine NGO (Non-Government-Organisation), die in Zusammenarbeit mit der lokalen und indigenen Bevölkerung landesweit Programme zum Schutz von Wildtieren und Lebensräumen startet und durchführt. Das ausgegebene Ziel ist dabei die Harmonie (spanisch: Armonia) zwischen bedrohten Arten und Lebensräumen und den Menschen. Die Arbeit umfasst klassische Feldarbeit wie das Anbringen von Nisthilfen und Brutkästen und Forschung, Bildungs- und Aufklärungskampagnen in Medien und Schulen und die Etablierung alternativer Einnahmequellen für die Bevölkerung, um beispielsweise Wildtierhandel zu unterbinden. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Ökotourismus. Die Schaffung und Bewahrung großer Naturräume, die gleichzeitig Rückzugs- und Brutgebiet für beispielsweise Rotohr- und Blaulatzara sind, kann mit den Geldern des ausländischen Tourismus sichergestellt werden.

Neben 12 weiteren Projekten kümmert sich die Asociación Armonía unter anderem um ein Schutzprojekt für die Rotohraras im Friends of Frente Roja und eines für die Blaulatzaras im Friends of Barba Azul Nature Reserve, die vomk Zoo Dresden zukünftig mit den Einnahmen aus dem Artenschutzeuro finanziell unterstützen werden.

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