Ein Gericht in Argentinien hat neunzehn ehemalige Militärs wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit während der Militärdiktatur 1976-83 zu langen Haftstrafen verurteilt. Zu den Verbrechen gehörten das gewaltsame Verschwindenlassen, Mord, Folter und die Entführung von Kindern. Unter den Verurteilten befand sich auch General Santiago Riveros (98), der bereits wegen anderer Menschenrechtsverletzungen verurteilt worden war. Er erhielt eine lebenslange Haftstrafe, nachdem er wegen mehr als einhundert Verbrechen schuldig gesprochen worden war. Die Urteile wurden am Mittwoch (6.) vom Bundesgericht in der Hauptstadt Buenos Aires verkündet. Das Organ der Rechtsprechung (Judikative) befand, dass rund dreihundertfünfzig Opfer Opfer von Verbrechen waren.
Unter ihnen befanden sich sechs Arbeiter der Mercedes-Benz-Fabrik, die von rechtsgerichteten Todesschwadronen entführt worden waren, weil sie mit der Gewerkschaft sympathisierten. Anschließend wurden sie in dem berüchtigten, von General Riveros geleiteten Gefangenenlager Campo de Mayo außerhalb von Buenos Aires gefoltert. Obwohl sie offiziell als vermisst gelten, wird angenommen, dass sie einige Zeit nach der Entführung getötet wurden.
Die Ermittlungsrichter befragten über einen Zeitraum von mehr als drei Jahren etwa siebenhundertfünfzig Zeugen. Nachdem eine Militärjunta unter der Führung von General Jorge Videla am 24. März 1976 die Macht in Argentinien übernommen hatte, begann sie eine Kampagne zur Auslöschung linker Gegner. Etwa dreißigtausend Menschen wurden während des „Schmutzigen Krieges“, wie die Kampagne genannt wurde, getötet oder verschwanden gewaltsam.
Leider kein Kommentar vorhanden!