Kolumbien: Militär tötet FARC-Dissidentenführer

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Bei einem Bombenanschlag der kolumbianischen Streitkräfte ist der FARC-Dissidentenführer Nestor Gregorio Vera getötet worden (Foto: Ministerio)
Datum: 16. Juli 2022
Uhrzeit: 07:23 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Bei einem Bombenanschlag der kolumbianischen Streitkräfte ist der FARC-Dissidentenführer Nestor Gregorio Vera getötet worden. Dies gab Verteidigungsminister Diego Molano am Freitag (15.) bekannt. „Ivan Mordisco“ führte eine Gruppe ehemaliger kolumbianischer Rebellen an, die ein Friedensabkommen mit der Regierung ablehnen. Mordisco wurde zusammen mit neun anderen Kämpfern am vergangenen Wochenende in einem Dschungelgebiet in der südwestlichen Provinz Caqueta getötet, so Molano gegenüber Journalisten. Mordiscos Tod ist der jüngste in einer Reihe von Morden an ehemaligen FARC-Führern, die ein Friedensabkommen mit der Regierung aus dem Jahr 2016 abgelehnt und stattdessen zwei abtrünnige Fraktionen gebildet haben, die nach offiziellen Angaben in Drogenhandel und illegalen Bergbau verwickelt sind.

„Die Operation hatte zum Ziel, einen der Top-Kommandanten der FARC-Dissidenten zu neutralisieren, der dem Havanna-(Friedens-)Abkommen nie beigetreten ist und dessen kriminelle Laufbahn von mehr als dreißig Jahren im Süden des Landes eine Geißel dieser Region war“, so Molano. Mordisco war nach seinen Worten der letzte große FARC-Führer und sein Tod ist ein letzter Stich gegen die Dissidenten. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen löste „Mordisco“ Gentil Duarte als Anführer der so genannten FARC-EP-Dissidentenfraktion ab, nachdem dieser Ende Mai in Venezuela, dem Ort, an dem in letzter Zeit alle anderen Dissidenten-Kommandanten starben, getötet worden war. Die FARC-EP-Fraktion und ihr Rivale, die „Segunda Marquetalia“, konkurrieren miteinander und mit anderen bewaffneten Gruppen um die Kontrolle der kriminellen Aktivitäten in Kolumbien und Venezuela.

Der Kommandeur der Segunda Marquetalia, Ivan Marquez, der als Unterhändler an den Friedensgesprächen teilnahm, bevor er das Abkommen ablehnte, überlebte nach Angaben der kolumbianischen Streitkräfte kürzlich einen Anschlag in Venezuela. Die Dissidentenführer Jesus Santrich, Romana und El Paisa wurden kürzlich in Venezuela getötet. Die kolumbianische Regierung wirft dem venezolanischen Diktator Nicolas Maduro vor, kolumbianischen bewaffneten Gruppen Unterschlupf zu gewähren, was Maduro vehement bestreitet.

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