Auf dem von der Europäischen Südsternwarte (ESO) betriebenen Paranal-Observatorium ist eine Solaranlage mit einer installierten Leistung von 9 MW in Betrieb genommen worden. Die PV-Anlage ist in zwei Untereinheiten mit einer Kapazität von 4 MW bzw. 5 MW unterteilt und soll auch das größte Teleskop der Welt versorgen, das derzeit in der Sternwarte gebaut wird. Die erste der beiden Anlagen soll den aktuellen und prognostizierten Bedarf des Observatoriums während des Tages decken, wenn der größte Energiebedarf durch die Kühlsysteme der zahlreichen dort betriebenen Teleskope entsteht, darunter das Very Large Telescope (VLT), das modernste optische und im nahen Infrarot arbeitende Teleskop der Welt. Die zweite Anlage ist so dimensioniert, dass sie auch tagsüber unter normalen Bedingungen den gesamten Strombedarf des im Bau befindlichen Extremely Large Telescope (ELT) deckt, das mit einem Hauptspiegel von neununddreißig Metern Durchmesser das größte optische Teleskop der Welt werden soll.
Der PV-Komplex besteht aus 18.565 bifacialen Paneelen, die auf Trackern installiert sind und sich über eine Fläche von 7,2 Hektar verteilen, mit einem Anlagenfaktor von siebenunddreißig Prozent. Der Bau der Anlage dauerte neun Monat, erforderte eine Gesamtinvestition von zehn Millionen US-Dollar und die überschüssige Energie wird in das nationale Stromnetz eingespeist. Die Inbetriebnahme des „ELT“ ist für das Ende dieses Jahrzehnts geplant und es wird behauptet, dass es ein Teleskop sein wird, das die Astronomie revolutioniert, da es erdähnliche Planeten entdecken soll, die andere Sterne umkreisen. Es könnte das erste Instrument sein, das Hinweise auf Leben außerhalb unseres Sonnensystems findet.
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