Mehr als 150.000 Migranten haben in diesem Jahr die gefährliche Überquerung des Darién Gap hinter sich gebracht – ein Rekord nach offiziellen Angaben. Panamas Nationale Migrationsbehörde (SNM) teilte am Montag (10.) mit, dass zwischen Januar und September 151.582 Migranten auf der Flucht vor Armut und Gewalt die Grenze überquert haben, in der Hoffnung, die Vereinigten Staaten zu erreichen. Darunter befinden sich etwa 21.570 Minderjährige. Der „Tapón del Darién“ (Propf oder Stopfen) ist eine Region an der Grenze zwischen Nordamerika und Südamerika auf dem Gebiet der Staaten Panama und Kolumbien. Die Provinz Darién in Panama liegt in dieser Region. In dem bergigen und sumpfigen Regenwaldgebiet gibt es keine Straßen.
Die Zahl übersteigt die 133.726, die im vergangenen Jahr die Grenze überquerten und könnte in den ersten Oktobertagen 160.000 überschritten haben, so die Ombudsstelle Panamas. Die meisten der Flüchtlingen kamen aus Venezuela. „Es gab bereits eine noch nie dagewesene Anzahl von Venezolanern, die ihr Leben riskiert haben, indem sie den dichten Dschungel zwischen Mittel- und Südamerika durchquerten“, so der Leiter der Mission der Internationalen Organisation für Migration in Panama, Giuseppe Loprete, gegenüber „Reuters“. Loprete betonte, dass die Kosten für die neue Visumspflicht für Venezolaner in einigen Ländern für viele unerschwinglich ist und die irreguläre Migration fördert. Die „SNM“ meldete 107.692 Migranten aus Venezuela, gefolgt von 8.613 aus Haiti.
Panama ist nach eigenen Angaben das einzige Land, das den Migranten entlang des Darién Gap humanitäre und gesundheitliche Hilfe anbietet und hat die Nachbarländer um Hilfe bei der Bewältigung der Krise gebeten. Nach der Durchquerung des Dschungels bringen die Behörden die Migranten zu Aufnahmestellen und transportieren sie zur Grenze nach Costa Rica, wo sie ihre Reise fortsetzen können. Panamas Grenzschutzbehörde „Senafront“ erklärte im September, dass in diesem Jahr mindestens 18 Migranten bei der Durchquerung des Dschungels von Darien ums Leben gekommen seien.
Update, 24. Oktober
Insgesamt 204.986 irreguläre Migranten auf dem Weg in die USA haben bisher in diesem Jahr den Darién Gap, die gefährliche Grenze zwischen Kolumbien und Panama, überquert. Dies ist eine noch nie dagewesene Zahl und weit höher als die 133.726 im Jahr 2021, die damals einen Rekord darstellte. Nach Angaben des Nationalen Migrationsdienstes Panamas (SNM) sind von den 204.986 Personen, die zwischen dem 1. Januar und dem 22. Oktober dieses Jahres den Darien überquert haben, 71,8 Prozent, also 147.203, Venezolaner. Die übrigen sind Staatsangehörige von etwa dreißig amerikanischen, afrikanischen und asiatischen Ländern. Allein zwischen dem 1. und 22. Oktober wurden 53.404 irreguläre Migranten (39.834 Venezolaner) registriert, eine noch nie dagewesene Zahl, die die 48.204 im September, 31.104 im August, 22.822 im Juli, 15.633 im Juni und 13.894 im Mai hinter sich lässt. In den letzten Wochen sind mehrere Venezolaner bei dem Versuch ums Leben gekommen, den Darien-Dschungel zwischen Kolumbien und Panama zu durchqueren, um in die Vereinigten Staaten zu gelangen.
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